Call and Response: The Remix Album

Der Überhit "This Love" wird von den australischen Senkrechtstartern Cut Copy als "Galactic Beach House Mix" einmal quer über den elektronischen Dancefloor geschleift, mit reichlich Hall und Retro-80er-Synthies unterfüttert und fertig ist der Space-Disco-Hit. Dagegen ist DJ Tiestos Trance-Version wie zu vermuten ist eine einzige tranige Zumutung.

Mehr holt da schon Erfolgsproduzent Mark Ronson heraus. Ähnlich wie für Amy Winehouse lässt er Soul-Bläser erklingen, gemeinsam mit Mary J.Blige das Original von "Wake Up Call" ganz schön blass aussehen. Über den straighten Rocksong "Little Of Your Time" machen sich ausgerechnet die Weirdo-Popper Of Montreal mit Gitarrennoise-Querschlägern und Discorhythmen her und führen den Hörer, wie man es von ihnen gewohnt ist, in die Irre. Der gleiche Song gerät in der Bearbeitung von Bloodshy & Avant zu einem echten Nu-Rave-Brecher. Bei Maroon 5s erster Single "Harder to Breathe" die 2004 auf ihrem Debüt "Songs About Jane" zu finden war, steuern hingegen die Chicagoer HipHop-Newcomer The Cool Kids einige Raps bei und geben dem Ganzen einen Hauch Old-School-Flavour.

So richtig überzeugend ist das alles aber nicht. Und auch wenn bei der Ballade "Goodnight Goodnight" die Noiserocker von Deerhof am Werk sind, und ein schräges Saxophon und raue Gitarrenriffs um Aufmerksamkeit buhlen lassen, kratzen auch sie doch nur vergeblich an der geleckten Fassade der Maroon-5-Produktion. Und so findet sich von lieblos eingespielten Standard-Remixen bis hin zu echten Meisterwerken so ziemlich alles auf dieser Compilation.

Bleibt nur die Frage, wie es zu einer solch seltsamen Verkoppelung von Indie- und Mainstream-Geschmack: echte Liebhaberei oder reines Kalkül? Für Nerds macht "Call And Response" Maroon 5 vielleicht sympathischer, ablehnen werden sie die Band aber weiterhin. Und Hardcore-Fans werden die teils kruden Remixe sicher nur verstörend finden.