Pray IV Reign

TickIt!

Artist	Jim Jones
Bewertung
Genre	Rap
Label	Sony Music Distribution
Erschienen	24.03.2009

Pray IV Reign

Mit "We Fly High" gelang Jim Jones vor drei Jahren ein richtiger Superhit, der das Leben des bis dahin, trotz zweier Solo-Alben, eher als Mitglied der Diplomats bekannten Rappers schlagartig änderte. Für viele Jahre war er nur Hypeman, als Videoregisseur und A&R folgten danach eher administrative Tätigkeiten, und als Rapper stand er bei Dipset auch immer nur im Schatten von Frontmann Camron und Juelz Santana. Während diese beiden sich auch über hochdotierte Verträge beim Majorlabel Def Jam freuen durften, musste sich Jimmy mit dem Indievertrieb KOCH abfinden. Ballin änderte aber alles. Die damals noch bejubelte Crew brach in den Folgejahren auseinander, Jim Jones konnte sich aber dank unzähliger Features als eigenständiger Künstler etablieren, unterschrieb bei Sony BMG seinen ersten Majordeal und gründete mit der Byrdgang seine eigene Gruppe. Mit "Pray IV Reign" heißt es also nun, dank größerem Budget und mehr Promotion, zu beweisen, dass der Erfolg von 2006 kein Ausrutscher war. ~ Daniel Gräbner aufklappen »

Um dieses Ziel zu erreichen musste zuallererst eine Single her, welche er in Ron Browz "Pop Chamapgne" auch gefunden hatte. Ein bereits fertig produzierter Clubsong mit Autotunegesang, den er mit Rapparts von Kollege Juelz Santana und sich selbst "verfeinerte", und sich so einfach zu Eigen machte. Wirklich überzeugen kann die musikalische Champagnerspritzerei aber nicht. Viel zu oberflächlich ist die Umsetzung, viel zu langweilig ist die Produktion und viel zu nervig ist einmal mehr Ether Boy Ron Browz. Das "Album Intro" von No I.D. weiß da schon mehr zu gefallen. Eine smoothe Soundunterlage, die stark an TV-Themes der Siebziger erinnert, und ein Jim Jones, der fast noch geschmeidiger darüber rappt. Dass Jim jetzt nicht unbedingt der beste Lyricist ist sollte eigentlich schon bekannt sein, aber mit sehr viel Swagger, Charisma und einem guten Ohr für Melodien und Hooks lässt sich einiges kompensieren. Aber leider eben nicht alles, und so verschwinden vor allem durchschnittliche Produktionen sehr schnell in der Belanglosigkeit.

"Pulling Me Back" ist trotz wuchtig-düsterem EKG-Beat irgendwie langweilig, die Chink Santana Produktionen "Medicine" und "Frienemies" reißen auch niemanden vom Hocker. Vor allem die Dichte an austauschbaren R&B Songs, die zudem immer auf die gleichen Gastvocals setzen, zieht das Album phasenweise in die Öde. Einzig die Synthie-Ballade mit Skullgang Sängerin Starr, sowie das sehr stimmungsvolle "Rain" mit Jay-Z Kopie NOE und Sänger Rell können sich dabei in den Vordergrund spielen. VIP-Gast Ludacris überstrahlt über das wuchtige "How To Be A Boss" die nach wie vor sehr lethargischen Rapparts von Jim Jones, und "Pop Off" sticht als einziger "härterer" Track zwar aus der Menge, entpuppt sich nach genauerem Hinhören aber auch nur als durchschnittliche Gangster-Nummer. Zu guter letzt bleibt dann nur noch "Na Na Nana Na Na", das durch die basslastige ILLFONICS Produktion der einzige richtige Banger des Albums ist, aufgrund des arrogant stupiden Textes aber erneut Geschmackssache ist.

"Pray IV Reign" ist weder Fisch noch Fleisch. Zwar hat Jim Jones auf weitere Totalausfälle a la "Pop Champagne" verzichtet, aber es ist ihm auch nicht gelungen mehrere Kracher auf die Scheibe zu zaubern. Alles ist hörbar, ein besserer Song folgt auf einen weniger guten und umgekehrt. In Summe also eine ziemlich durchschnittliche Angelegenheit, die uns der ehemalige Dipset-Capo da vorgesetzt hat.

Tracks

#		Künstler	Komponist	Dauer
1	Album Intro	Jim Jones, Starr	McCummings, Aqueelah, Gene McDaniels, Joseph Jones, Ernest Wilson, Andre Parker	5:14
2	Pulling Me Back	Chink Santana, Jim Jones	Duncan, Demetri, Randall, Dexter, Joseph Jones, Andre Parker, Otha "Vakseen" Davis III	3:46
3	Let It Out	Jim Jones	Joseph Jones, Dave West	4:09
4	How to Be a Boss	Busta Rhymes, Ludacris, Jim Jones, NOE	Bridgeford, Duane, Bridges, Christopher, Turner, Rondell, Joseph Jones	5:07
5	Medicine	Chink Santana, Jim Jones, NOE	Bridgeford, Duane, Joseph Jones, Andre Parker	5:37
6	Frienemies	Jim Jones	Isley, Ernest, Jasper, Christophe, Marvin Isley, O'Kelly Isley, Ronald Isley, Rudolph Isley, Joseph Jones, Andre Parker	4:16
7	Precious	Ryan Leslie, Jim Jones	Leslie, Anthony, Joseph Jones, Andre Parker	4:10
8	Blow the Bank	Jim Jones, Oshy	Byrd, Thomas, Crawford, Michael, Joseph Jones	3:40
9	This Is for My Bitches	Jim Jones, Oshy	Byrd, Thomas, Ferebee, Ronald Jr., Joseph Jones	3:44
10	Girlfriend	Juelz Santana, Jim Jones, Oshy	Bridgeford, Duane, Byrd, Thomas, Joseph Jones, LaRon James, Andre Parker	4:50
11	This Is the Life	Jim Jones, Starr	Bridgeford, Duane, King, Charles, McCummings, Aqueelah, Joseph Jones, Andre Atkins, Michael Floyd	4:19
12	My My My	Jim Jones, Rawanna	Thomas, Ayinde, Joseph Jones, Teraike "Chris Styles" Crawford	4:28
13	Pop Off	Jim Jones, NOE, Mel Matrix	Bridgeford, Duane, Holmes, Joseph, Joseph Jones	4:12
14	Pop Champagne	Juelz Santana, Ron Browz, Jim Jones	Joseph Jones, Ron Browz, LaRon James	3:35
15	Rain	Rell, Jim Jones, NOE, Starr	Bridgeford, Duane, Gaddis, Gerell, Turner, Rondell, Joseph Jones	5:32
16	Na Na Nana Na Na	Jim Jones, NOE, Brittney Taylor	Bridgeford, Duane, Cappelli, Jed, Joseph Jones, Matthew Friedman, Brittney Taylor	3:59