Breakthrough

Auf den ersten Blick, das erste Hören erinnert Caillats zweites Album "Breakthrough" an Sheryl Crow in den 90-ern: Erwachsenes Pop-Songwriting, das im US-Formatradio mit leichtem Country- und Rockeinschlag die weiße Mittelklasse bestens bedient. Welches bei Caillat allerdings auch nicht nur optisch noch um den gewissen Niedlichkeitsfaktor ergänzt wird.

Eine weitere Gemeinsamkeit verbindet - wenn man so will - die beiden Musikerinnen: Sowohl Crows Eltern (beide in einer Jazzband tätig) als auch Caillats Vater Ken (Produzent des legendären Fleetwood-Mac-Albums "Rumours") haben ihren Kindern wohl einiges auf den Weg mitgegeben. Eben jener begleitet seine Tochter nun sogar, legte gemeinsam mit John Shanks (Alanis Morissette, Kelly Clarkson und - richtig! - Sheryl Crow) persönlich Hand an das zweite Album seiner Tochter.

Und die Hinzunahme dieser beiden Produktionshelfer schadet Caillat ziemlich hörbar. Songs wie die Single "Falling For You", aber auch "Fearless" und "It Stops Today" sind gar nicht mal schlecht. Allerdings viel zu austauschbar produziert, fast so, als ob die Beschallung von Kaffeehausketten und US-Soaps schon von vornherein feststand - und nicht umgekehrt. Bezüglich der unbedingten Massentauglichkeit hat sich Crow immer sehr achtbar aus der Affäre gezogen, hier kann Caillat dann doch noch einiges lernen.

Gerade auch weil sie selbst behauptet, in ihren Texten auf "Breakthrough" ihre Selbstfindung als Frau widerspiegeln zu wollen. Nun, eine eigene Identität als Musikerin schafft sie sich mit diesem zweiten Album nicht. Aber Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen anderer sind hier anscheinend gewollt.