Skylark

Wie auch auf dem Majorlabel-Debüt - das nicht einmal ihr erstes war, denn Olstead veröffentlichte bereits im Kindesalter zwei Country-Alben - hat sich die junge Sängerin auch für "Skylark" wieder prominente Unterstützung gesichert. Startrompeter Chris Botti sowie Funk- und Soulgitarrist Robert Randolph haben Gastauftritte, hochkarätige Studiomusiker wie Nathan East oder Brian Bromberg wurden engagiert. Vor allem aber begab sich Olstead erneut in die Hände von Starproduzent David Foster (Céline Dion, Michael Bublé, Whitney Houston). Leider.

Denn obwohl Olstead zugibt, dass es "mindestens 10.000 Songs gibt, die man auswählen könnte", gesellen sich neben Standards von Ray Charles, Nina Simone und Nat King Cole auch einige furchtbar gefällige Kompositionen ihres Produzenten. Dabei verleiht Olstead gerade den Originalen durchaus ihre eigene Note, beweist sich an jazzigen Balladen ("Skylark") und lässigem Big-Band-Swing ("Thanks For The Boogie Ride"). Und ihre Version von Billie Holidays "Lover Man" darf man sogar als herausragend bezeichnen, nähert sie sich doch hier der herb bis derben Interpretation der Jazzlegende an, ohne als bloße stimmliche Kopie zu enden.

Auch insofern geht Olstead nicht mehr als Wunderkind durch. Bevor sie sich aber mit Norah Jones, Diana Krall oder Holly Cole messen lassen kann, braucht es noch etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit - stimm- wie auch soundtechnisch. Und womöglich auch mehr als ein Album in fünf Jahren.