Peter Maffay

Akuma exklusiv: Peter Maffay im Interview


Beeindruckende Bilanz: 40. Bühnenjubiläum, über 40 Mio. verkaufte Tonträger, 7 Tattoos, 14 Nummer 1 Alben

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Akuma exklusiv: Peter Maffay im Interview

Beeindruckende Bilanz: 40. Bühnenjubiläum, über 40 Mio. verkaufte Tonträger, 7 Tattoos, 14 Nummer 1 Alben

13.02.2010

Akuma traf den Ausnahmekünstler Peter Maffay in Hamburg zum Interview und sprach mit ihm über "Tattoos", Investitionskosten, Zähltage, Kindheitserfahrungen und Vaterfreuden.

Akuma: Dein Album "Tattoos" erscheint am 29. Januar und Du feierst Dein 40 jähriges Bühnenjubiläum. Seitdem bist Du enorm präsent in den Medien, gibst ein Interview nach dem anderen, TV-Termine usw. Geht Dir nicht auch irgendwann die Puste aus, wie bewältigst Du dieses Pensum?

Peter Maffay: Im Augenblick ist der Rhythmus gut und auch dicht. Aber ich habe rechts und links ein paar gute Logistiker, die mich auch gut genug kennen, um zu wissen, wann die Luft raus geht. Ich gehe gerne raus, denn jetzt ist die Zeit das zu erklären, was man gemacht hat, warum man es gemacht hat, wen man im Visier hat, ob nur sich selbst oder auch noch andere (lächelt). Es ist auch mal "Augen zu und durch". Ich mache das nun aber nicht zum ersten Mal, es ist gerade eine heisse Phase, wir müssen uns anstrengen und so wie es aussieht schaffen wir unsere 14. Nummer 1.

Akuma: Herzlichen Glückwunsch!

Peter Maffay: Ja, das ist schon genügend Motivation und Herausforderung. Ich sag mal, mit diesem Wind im Kreuz geht einiges auch besser. Es ist eigentlich so, wie es in diesem ersten Lied heisst: "er nimmt alle seine Sachen und keiner hört sein leises Lachen, er schließt hinter sich die Tür und die Strasse hat ihn wieder"Und da hat sich nichts geändert.

Akuma: Wie hast Du die Arbeit mit dem Orchester empfunden und welches Gefühl hattest Du als die Aufnahmen beendet waren?

Peter Maffay: Das war natürlich anfangs ein kleines Abenteuer, weil wir ja nicht wussten, ob das funktioniert, ob die Wahl auf die richtigen Leute gefallen ist, womit ich niemanden priorisieren will. Die richtige Wahl heisst jetzt nicht unbedingt den Besten zu haben, sondern den, zu dem man selber am besten passt. Und wir haben einen fantastischen Arrangeur kennengelernt, Peter Hintertür. Das ist ein Hamburger Musiker aus unserem Freundeskreis im Grunde genommen. Peter Keller ist da die Drehscheibe gewesen. Und Peter brachte dann den anderen Peter ins Spiel, damit der wiederum den anderen Peter kennenlernt, der bin ich...

Akuma: So viele Peter's...

Peter Maffay: (lacht) Inflationär ein bischen, ja. Das funktionierte auf Anhieb sehr sehr gut, weil es menschlich stimmig war. Da wussten wir zwar noch nicht wie das musikalisch funktioniert aber dann kamen die ersten Layouts...

Akuma: Wann war das in etwa?

Peter Maffay: Im Oktober 2009. Getroffen haben wir uns vorher im Sommer, da ja schon klar war, in welche Richtung es gehen würde. Wir sind dann ins Studio gegangen und haben die Songs, die wir gemeinsam ausgesucht haben, eingespielt, also praktisch die Playbacks. Dann ist Peter Keller mit Pascal Krawetz, auch einem Bandkollegen von mir, mit den Playbacks und den ganzen Partitouren für das Orchester unter'm Arm nach Breslau gegangen. Dort wurde das Ganze von einem polnischen Orchester eingespielt. Und dann wurden diese Files, also die Aufnahmen, hinzu addiert zu unseren und wir haben das erste Mal gesehen, wie das funktioniert. Bei etlichen Songs war dann ein totales Überangebot an Inputs da. So ein Orchester ist ein Klangkörper, der zuwächst und in der Band kann das niemand erzeugen. Es ist eine völlig neue Erfahrung und die Songs kommen dadurch natürlich auch anders daher. Da ist eine Steigerung, was die Kreativität anbelangt und ich glaube, dass das Publikum Freude daran haben wird. Das hat es bei uns so noch nie gegeben. Auf der einen Seite filigraner auf der anderen Seite - in der Summe mit der Band - wird das eine ziemlich massive Geschichte.

Akuma: Die Produktionskosten hast Du selbst getragen, die für das Orchester wurden komplett von VW übernommen. Wie darf man sich die Planung des Albums Tattoos vorstellen: Wurde ein detailierter Businessplan erstellt - aus dem dann auch hervor geht, ab wie vielen verkauften Alben erst Gewinne eingestrichen werden?

Peter Maffay: Wir haben uns natürlich erst gefragt, was erzeugt es für Kosten bei der Produktion der Scheibe und der Bühnengestaltung. Wir wollen ökonomisch sinnvoll vorgehen und auch ein entsprechendes Ergebis einfahren. Also eine Defizit-Tour haben wir nicht vor zu spielen, das können wir uns nicht leisten. Wir müssen schon schwarze Zahlen schreiben. Wie schreibt man aber schwarze Zahlen, ohne bei gesteigerten Produktionskosten, denn das resultiert aus dem Orchester, nicht in Preiskategorien zu landen, die für unser Publikum einfach nicht verkraftbar wären. Indem man Symbiosen und Partnerschaften eingeht mit anderen. Wir haben dazu VW gewinnen können, die ein Orchester haben, das beisteuern und weitgehend die Kosten übernehmen. Sodass wir also praktisch nichts draufschlagen müssen auf die Ticketpreise. Das heisst, dass das Publikum ein Mehr an Angebot erhält, zu nicht erheblich veränderten Preisen. Also keine horrenden 100 Euro und mehr wie bei Madonna beispielsweise.

Akuma: Kann es sowas wie Kreativität bei all dem Jonglieren um Produktions- und Investitionkosten geben? Steht Dir das nicht im Wege und bremst Dich aus?

Peter Maffay: Das ist immer so, weil Du ja Verpflichtungen eingehst. Du verpflichtest Dich ja, so eine Tour zu machen. Dann laufen die ganzen Vorbereitungskosten an, die Tickets gehen in den Verkauf und das ist eine abgeschossene Kugel, die kriegst Du nicht mehr zurück. Um es mal so zu sagen: du hast den Kopf schon in der Schlinge und rausziehen kannst Du ihn nicht mehr. Je nachdem ob Du Dich vertan hast oder nicht, könnte es böse aussehen.

Akuma: Ist das Album als Geschenk an Deine Fans zu verstehen?

Peter Maffay: Ja, absolut.

Akuma: Welche Beziehung pflegst Du zu Deinen Fans? Wie verhältst Du Dich, wenn Du auf offener Straße erkannt wirst und sofort Autogramme, Umarmungen oder gar Küsse eingefordert werden?

Peter Maffay: Also ich bewege mich nach wie vor frei und war auch heute in Hamburg einkaufen, in meinem Lieblings Harley Laden (zeigt sein neues Lederarmband). Auf dem Weg dorthin wurde ich vom Taxifahrer erkannt und dann haben wir uns nett unterhalten. Das ist meistens so. Aber küssen lass ich mich nun auch nicht von jeder.

Akuma: (lacht)

Peter Maffay: Und von jedeM schon gar nicht. (lacht).

Akuma: Müssen wir wirklich bis November, da ist Tourauftakt in der Hamburger Color Line Arena, warten, um Dich wieder live auf der Bühne zu sehen?

Peter Maffay: Zunächst einmal gibt es ein paar Fernsehauftritte. In diesen Fernsehauftritten passiert dann das, was wir später auch auf den Konzerten machen werden. Aber live Auftritte gibt es erst im Herbst. Bis dahin müssen wir auf den Fingernägeln kauen. (lächelt)

Akuma: Stehen in der Wartezeit Proben mit dem Orchester an?

Peter Maffay: Ja, wenn es im Herbst an die Vorbereitungen der Konzerte geht, dann werden wir sogar exzessiv proben. Also so richtig. (lächelt)

Akuma: Du bist unbestritten der erfolgreichste deutsche Rockmusiker in Deutschland. 40 Mio. verkaufte Alben, ausverkaufte Konzerthallen, zahlreiche Auszeichnungen (Echos, World Vision Charity Award, gar das Bundesverdienstkreuz... Was bedeuten Dir persönlich diese Auszeichnungen?

Peter Maffay: Ja wichtig sind sie genau wie dieser Augenblick (Nummer 1). Ich meine Du kriegst jetzt gerade etwas mit, worauf meine Plattenfirma, der Konzertveranstalter, meine Musiker, mein Team in Tutzingen und ich selber hingearbeitet haben. Wir alle ziehen ja da am gleichen Strang. Wir wollen, dass das Ding funktioniert. Es liegt also an uns, das zu bestätigen und nicht zu enttäuschen. Dann kommt etwas ganz Wichtiges: die Fans! Auch die haben eine Erwartungshaltung und die willst Du auch nicht enttäuschen. Wir stehen jetzt seit einer Woche mit ganz großem Abstand zur Nummer 2. Also es bewegt sich immer so bei 30 - 35% von dem was wir haben, hat der Zweitplatzierte. Das heisst, wir liegen rund 60 - 70% vor dem Zweiten. Das ist ein sehr komfortabler Abstand und das ist jetzt eine Woche lang so passiert und heute ist der letzte Zähltag.

Akuma: Da kann ja nicht mehr viel für Euch passieren oder schief gehen...?

Peter Maffay: Richtig, da kann soviel jetzt nicht mehr passieren, nein. Rein rechnerisch müsste mit dem heutigen Tag dann das Ding funktionieren. Wenn es morgen was anderes ist, dann ist irgendwo "ne Bude zusammengestürzt". Und deshalb ist das, was jetzt passiert auch so euphorisierend. Ich meine jetzt löst sich dieser gordische Knoten und wir spüren jetzt ein bisschen diesen Wind im Kreuz. Und das wird Drehmoment erzeugen.

Akuma: Fernab von Deinen musikalischen Erfolgen bist Du bekannt für Deinen konstanten karitativen Einsatz. Du engagierst Dich für Deine eigene Stiftung, die Leukämie Stiftung von Jose Carreras, unterstützt ein neues Projekt in Rumänien, durch das Du selbst damals nach Deutschland kamst. Was treibt Dich an zu soviel Engagement? Rührt es daher, dass Du selbst Anfeindungen und Entbehrungen erfahren hast?

Peter Maffay: Nun gut also als Kind habe ich Diskriminierung erlebt. Man hat uns Kinder als "Hitleristen" bezeichnet. Ich hab als Kind natürlich keine Ahnung gehabt, wer Hitler ist. Ich wusste nicht, dass er einen Schnurrbart hat und auch nichts von den Schweinereien, die er verursacht hat. Ich wusste nur, dass die Rumänen auf die Deutschen nicht gut zu sprechen waren. Später, als ich dann 12, 13 war, habe ich die Geschichte dahinter ein bisschen kapiert und dann war das schon etwas transparenter. Aber nie und nimmer hätte ich nachvollziehen können wieso Kinder, die 1949 geboren sind, in die Nähe dieses Schurken und seines Namens gerückt werden. Also das war eine gezielte Diskriminierung. Als kleiner Knopf bist Du halt empfänglich für Verachtung und Ablehnung. Das lebt dann in einem und entwickelt sich zu einer Haltung. Deswegen, wenn ich einen Boxkampf sehe, wünsche ich mir immer, dass der Kleinere dem Größeren auf's Maul haut. Und zwar so, dass der umfällt. (zwinkert) Mir ging es auch so. Ich glaube die Kinder sind verletzt worden, traumatisiert worden von Erwachsenen und sie sind nicht genügend im Zentrum unserer Gesellschaft, wo sie aber hingehören. Kinder brauchen eine Lobby. Ohne diese Hilfe, ohne diese Wiedergutmachung, werden sie ganz schlechte Chancen haben. Und genau das ist der Ansatz für unser Engagement und unsere Tätigkeit.

Akuma: Viele Künstler sehen sich als Neutrum und beziehen zu politischen Fragen keine Stellung - für sie sind Politik und Kunst ein Widerspruch. Bei Dir ist es anders. Du bist auch politisch engagiert und nutzt Deine Kontakte zur Politik und Wirtschaft.

Peter Maffay: Für mich widersprechen sich Kunst und Politik sogar ganz und gar nicht. Sich gegenseitig auszuschließen und die Möglichkeiten, die durch Synergien entstehen, nicht wahrzunehmen, ist einfach nur dumm.

Akuma: Dein Song "Eiszeit" thematisiert den Krieg und den Umweltschutz. Denkst Du, dass Musik dazu beitragen kann, etwas zu bewegen, in den Köpfen der Menschen? Sie dazu inspirieren kann vielleicht selbst aktiv zu werden?

Peter Maffay: Ja natürlich. Lass uns doch einmal eine Sekunde zusammen darüber nachdenken, warum in der Kirche gesungen wird. Ich meine, es gibt keine Kraft die das veranlasst, sondern es ergibt sich einfach. Menschen die beten singen und umgekehrt, weil das Eine mit dem Anderen ganz dicht zusammengehört. Spiritualität und Singen gehören einfach zusammen. Also die Absicht der Menschen sich zu artikulieren erzwingt das. Wenn wir uns öffnen wollen nach draußen, wenn wir uns mittteilen wollen, dann landen wir zwangsläufig bei Musik. Und die kann etwas bewegen.

Akuma: Du giltst als sehr ehrlicher und direkter Mensch, der sich nicht versteckt und zu allem steht, was er sagst und tut. Sag, wie gehst Du mit Menschen um (bspw. aus der Musikindustrie) die es mit der Wahrheit nicht so genau meinen?

Peter Maffay: Da kann ich sehr bissig sein und heftig.

Akuma: Wie äußert sich das?

Peter Maffay: Also es ist natürlich nicht so, dass ich physisch werde. Es gibt aber gute Mittel, um Unehrlichkeit zu beantworten. Und jemand der das bei mir tut - und hier erlaube ich mir mal ein vulgäres Wort - der hat bei mir verschissen. (lächelt)

Akuma: Was rätst Du, als erfahrener Profi, jungen Musikern von heute. Gibt es Tipps & Tricks, die Du ans Herz legen kannst?

Peter Maffay: Da wäre ich ein schlechter Ratgeber. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Allerdings sollte man vorher wissen, was die Konsequenzen dieser Berufswahl sind. Es gibt viele Durststrecken, es gibt viele Fallgruben und es gibt Ohrfeigen. Es gibt aber auch sehr, sehr viel Schöneres, wenn man alles in die richtige Balance bringt. Die Kunst, dass man nicht irgendwie ausrutscht.

Akuma: Dass Du als Künstler die Freiheit genießt nicht in Rente gehen zu müssen/wollen, das habe ich gelesen. Trotzdem fürchteten Deine Fans, nach Veröffentlichung Deiner Biografie...

Peter Maffay: Jetzt nippelt er ab. (lacht)

Akuma: (lacht) Das vielleicht nicht aber...

Peter Maffay: Jetzt hat er den Ofen gefunden, hinter den er sich setzt (lacht).

Akuma: (lacht mit)

Peter Maffay: Naja, wir haben ja überall immer mit Vorurteilen zu tun. Ein Vorurteil zum Beispiel ist, wenn man mit einem Orchester arbeitet, dann kommen alle im Frack daher. Falsch! Ein zweites Vorurteil ist dass wir uns, wenn wir Musik machen, auch das Ende vor Augen führen müssen. Es kommt ja selten jemand daher, der sagt "jetzt über ein Ende nachzudenken ist grundsätzlich dummes Zeug". Wenn man Musik macht, kann man gar nicht über ein wirkliches Ende nachdenken.

Akuma: Über was kann man denn nachdenken, wenn man Musik macht?

Peter Maffay: Man kann nur über gewisse Stufen nachdenken auf denen man sich jeweils befindet. Im Augenblick befinden wir uns noch auf einer ziemlich physischen Stufe. Irgendwann wird das mehr geistig, weil die Muskeln schlaffer werden und die Haut überall runter hängt. Dann machen wir mehr mit dem Kopf und weniger mit den Muskeln. (lacht)

Akuma: Das klingt aber sehr uneitel. Warum formulierst Du das so?

Peter Maffay: (lacht) Weil ich in den Spiegel guck und das Ergebnis dort feststelle. Und weil es eigentlich auch ein bisschen Spaß macht die Eitelkeit, die zweifelsohne da ist, zu übertünchen mit solchen Sprüchen. Weil ich es eigentlich bin, eitel. (zwinkert)

Akuma: Humor und Selbstironie sind Dir auch wichtig...

Peter Maffay: Absolut richtig. Denn es gibt Phasen, da sieht man ganz brauchbar aus. Es gibt aber auch Phasen, da sieht man älter aus, als man eigentlich ist...

Akuma: Stimmt es, dass Du schwer nein sagen kannst, wenn jemand mit einer tollen Idee auf Dich zukommt? Lässt Du Dich gern und schnell für etwas begeistern? Du sagtest von Dir auch, dass das etwas mit diesem kindlichen bewahrten Teil in Dir zu tun hat...

Peter Maffay: Ja, das ist wahr. Also wenn jemand eine schöne Idee hat, dann ist es nicht schwer meine, oder unsere, Neugierde zu wecken. Ich bin weder ein Mörder-Gitarrist, noch ein Mörder-Sänger und groß bin ich auch nicht. Ich bin auch nicht Klitschko und so stark und vieles andere auch nicht. Aber ich bin ein ganz guter Marathonläufer geworden inzwischen. Mit kleinen Schritten kommt man auch vorwärts. Sehr oft führt das Tempo - oder die Anstrengung die damit verbunden ist - zu Zähigkeit.

Akuma: Aufgeben und resignieren liegen Dir nicht?

Peter Maffay: Nein, das ist nicht mein Ding, richtig.

Akuma: Inwieweit hat Dich die Vaterschaft verändert, sowohl als Musiker als auch als Mensch?

Peter Maffay: (mit einem Augenzwinkern) Ich kann inzwischen ganz gut süß flöten am Telefon. Wenn mein Sohn Yaris am anderen Ende der Leitung ist, dann ist es ein sehr schönes und warmes Gefühl, was ich empfinde. Wenn er zum Beispiel anfängt mit "Papa weisst Du...", dann könnte er mir im Prinzip erzählen was er wollte.

Akuma: Es heisst, dass man als Eltern geduldiger wird. Hast Du das auch bei Dir feststellen können?

Peter Maffay: Hmm...man gibt es vielleicht vor zu sein, aber nein. Man wird aber weicher und das wiederum hat ja auch wieder mit Geduld zu tun. Ich bin schon der Meinung, dass er spüren muss, dass ich meinen eigenen Willen habe und dass man mich nicht immer um den Finger wickeln kann.

Akuma: Bist Du ein strenger Papa?

Peter Maffay: Nein, streng bin ich nicht. Aber ich hab meine Prinzipien und es wäre nicht schlecht, wenn er sie kapiert und noch besser, wenn er sie annimmt. Das ist der Sinn der Erziehung. Den Löwenanteil der Erziehung, und das macht sie großartig, übernimmt meine Frau Tanja. Sie ist, und das habe ich vorher nicht geahnt, eine tolle Mutter.

Akuma: Eine letzte, sehr offene Frage habe ich noch an Dich. Was ist Dir, nebst Familie, sowohl als Mensch als auch Künstler und Musiker, das Wichtigste auf der Welt?

Peter Maffay: Das Wichtigste auf der Welt ist Gesundheit. Wenn Du das hast, ist der Grundstein in Ordnung. Wenn dieser Grundstein nicht in Ordnung ist, ist auch alles was auf diesem Grundstein steht, wacklig und nicht wirklich kompensierend. Also nichts kann dann diesen Grundstein ersetzen. Der Grundstein aber kann, wenn er in Ordnung ist, vieles andere ersetzen. Du kannst wenig Geld haben oder ich weiß nicht was, aber wenn Du gesund bist, hast Du immer die besseren Karten als wenn Du beispielsweise reich bist und nicht gesund.

Akuma: Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Dir viel Erfolg mit dem Album "Tattoos" und weiterhin das Durchhaltevermögen eines Marathonläufers für die nächsten 40 Jahre.

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Unser besonderer Dank gilt an erster Stelle Peter Maffay, Peter Keller, Thomas, Kolja, Guido & Jule.

~ Katina Kampardina (akuma)


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PETER MAFFAY: "Tattoos"-Tourauftakt in Hamburg!

Mit Harley & Orchester frenetisch gefeiert

Um Punkt 20:05 Uhr startet das Konzert gestern (02.11.2010) in Hamburg. Anders als vielleicht erwartet, nicht etwa mit Pauken und Trompeten auf der Main Stage, sondern voerst sanft und bedächtig auf der kleinen Bühne im Innenraum der ausverkauften O2 World Arena. Inmitten der Fans, die zu Tausenden kamen, gibt Maffay den Song "Steppenwolf" zum Besten und sorgt damit für einen gelungenen Einstieg.

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