Dark Side of the Moon

Dass die Herren um den stets smarten Anzugträger Wayne Coyne im positivsten Sinn einen Knall haben, kann man wissen. Aber "Dark Side Of The Moon" (1973) zu analysieren, adaptieren und anschließend zu dekonstruieren, ist selbst für Flaming-Lips-Verhältnisse schon weit draußen. Und für die Band ist quasi selbstverständlich, dass hier keine verklärt-psychedelische Akkordfolge auf der anderen bleiben durfte. Das Original wurde an die spontan-improvisierte Art des Flaming-Lips-Kosmos angepasst, deren Konzerte von begeisterten Fans schon mal ehrfurchtsvoll als Kindergeburtstage auf LSD bezeichnet werden.

Nebenbei sind noch Henry Rollins und Peaches mit an Bord, auch wenn deren Gastbeiträge in diesem bunten Geschehen kaum spürbar sind. Der Opener "Speak To Me" beginnt mit der üblichen Geräuschkulisse, steigert sich dann aber in ein überdrehtes Feedback, um dann in ein grooviges "Breathe" zu münden, welches wiederum auf seltsame Art seinen Weg in den darauf folgenden Song "On The Run" findet.

Am schönsten ist diese "Hommage" natürlich, wenn man mit dem Original gut vertraut ist. Denn dann findet man hier die kleinen, teilweise amputierten, teilweise in als Huldigung zuverstehenden Original-Phrasen, Licks und Melodiebögen wieder. Bestandteile, die auch in einem bekannten Song wie "Money" noch zu entdecken sind, wenn auch auf eine nachlässig-irritierende Art. Am Ende also fast eher was für Flaming-Lips-Fans als für alte Pink-Floyd-Anhänger, die dieses Album wohl als psychedelische Blasphemie verteufeln werden.