Coming Home

Ob George Evelyn, aka DJ E.A.S.E. aka Chefdenker von Nightmares on Wax öfter Albträume, "Nightmares" hat, weiß man nicht. Aber so mancher Fan des Vorgängeralbums aus der Samplerreihe dürfte sie nach dem Genuss dieser Compilation womöglich bekommen. Denn - trotz einiger Ausreißer - der hier zelebrierte, nervenheilanstaltskompatible Säuselsound besitzt den Aufregefaktor null.

Und ein bisschen fragt man sich, wie das passieren konnte. Immerhin hat sich Evelyn gemeinsam mit seinem Wax-Kollegen Kevin Harper als Duo/Produzenten/Musiker und Downbeatspezialist und Alben wie "Carboot Soul" (1999), "DJ-Kicks" (2000) und "Mind Elevation" (2002) einen Namen gemacht. Aber womöglich muss man einfach feststellen, dass E.A.S.E. besser kreieren als kompilieren kann.

Jedenfalls werden den Heimkehrer nach einem anstrengenden Arbeitstag im kalten Wind der Wirtschaftskrise weder "The Healer" von Erykah Badu noch Jimmy Cliffs herzlich belangloses "Those Good, Good Old Days" wieder von der Couch hinaus ins warme Licht der Bars zerren. Auch Cliffs Reggaebruder Johnny Osbourne ("Love Is Universal") und Sola Rosas Mariachigeplänkel "Del Ray" verbreiten nichts als gepflegte Langeweile.

Aber wie immer: Natürlich gibt es auch funkende Perlen auf dem Album, wie etwal das charmante und zärtliche "Soon" von Gelka, Mr. Scruffs housig-jazziges "Hold On" das meditative Café-del-Mar-Soundalike "Build It Up" von Neggerhead, der kuschelig-blubbernde Dub-Mix von Marvin Gayes "After The Dance" oder auch "Damn" von Nightmares On Wax selbst. Insgesamt aber ist diese Kompliation - vor allem wenn man den Vorgänger der Reihe kennt - höchstens eine halb gare Zusammenstellung.