Hope for the Hopeless

Eigentlich ist die große Welle der wiedererlangten Aufmerksamkeit für Singer/Songwriter ja auch schon wieder vorbei, aber das stört Brett Dennen nicht. Mit leisem Schritt schiebt er sein drittes Album auf den Markt, zu dem Femi Kuti auch noch Gesang für die erste Single "Make You Crazy" beisteuert. Eher klassisch statt konservativ sind die Arrangements zu nennen, die Dennen hier gewählt hat. Gefällig um die Akustikgitarre und seine stets leicht knödelig tönende Stimme heruminstrumentiert finden sich Bass, Schlagzeug, Orgeln und weich klingende E-Gitarren. Alles schön sauber platziert, ohne Exzentrik oder wütende Rock-Kapriolen.

Wo Kollege Jack Johnson von Surfer-Image und Inselherkunft profitiert und artverwandte Leute wie Josh Rouse mit weltmännischer Lebensphilosophie glänzen wirkt Dennen mit seinen wuscheligen roten Haaren und dem Lausbubengesicht einfach nur wie ein blasser Großstadtjunge. Und genau so unprätentiös läuft auch seine dritte Platte durch, mit schön arrangierten Songs, die auch irgendwo in den 70er-Jahren verschollen gegangen sein könnten. Aber auch wenn Songwriter-Größen wie John Mayer, John Butler oder Ben Folds Lob spenden und begeistert den Hut lüpfen, wird auch das neue Album von Dennen den Zuhörer nicht im Sturm erobern. Vielmehr wird seine musikalisch unaufgeregte Kontinuität die Ohren mit langsamer, aber dann stetig wachsender Begeisterung erfüllen.