Hook Me Up

In Australien, der Heimat der italienisch-stämmigen Schwestern, genügte scheinbar ein neonrosa Namenszug auf schwarzem Grund, um mit "Hook Me Up" Ende 2007 Platz zwei der Albumcharts zu erobern. Bereits zwei Jahre zuvor verkaufte sich ihr Debüt "The Secret Life Of" down under wie seinerzeit Bumerangs zur Känguru-Saison. Hierzulande geisterte ihre Single "4ever" ein paar Wochen lang durch die Charts, der Eintritt in die Top 20 blieb den Veronicas allerdings verwehrt. So erklärt sich wohl, warum die Zwillinge auf dem deutschen Album-Cover mit laszivem Blick und einladendem Dekolleté posieren.

Auch musikalisch reizen die Origliassos - wenn auch anders, als wahrscheinlich beabsichtigt: Die E-Gitarren heulen, die dauerbeschäftigten Synthesizer dröhnen, der Drum-Computer läuft auf Hochtouren. Wann immer die vollkommen überladenen Melodien Raum lassen, streuen die Sängerinnen Statements wie "I wanna kiss a girl / I wanna kiss a boy" ein. Ein bisschen bi schadet bekanntlich nie, wie Katy Perry kürzlich demonstrierte.

Wiedererkennungswert bekommen die Veronicas lediglich dadurch, dass sich in fast jedem Song ihre Stimmen überschlagen - bei "Revenge Is Sweeter (Than You Ever Were)" in fast unerträglichem Maße. Und doch gelingt es den Schwestern hin und wieder, in einem Meer von Vorhersehbarkeit Ideen aufblitzen zu lassen. So klingen die ersten Takte von "I Don't Wanna Wait" vielversprechend, bis eine Welle kitschiger Synthie-Klänge alle Hoffnung auf Innovation wegspült. Das Ergebnis: Ein Song, der den anderen zwölf Stücken so ähnlich sieht, wie die eineiigen Zwillinge einander.