Helloween

Harte Kürbisse


Helloween veröffentlichen "7 Sinners"

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Harte Kürbisse

Helloween veröffentlichen "7 Sinners"

28.11.2010 Du sollst die Musik nicht zu laut machen? Ach was. Du sollst deine Nackenmuskeln schonen? Geh weg. Du sollst dir keine Kürbis-Bildnisse auf die Jeansjacke nähen? Doch, gleich zwei. Die Gebote wurden nicht erhört. Eine Sünde waren Helloween schon immer wert. Sie gelten bis heute als eine der wichtigsten einheimischen Bands, wenn es um harte Rockmusik geht und bestätigen ihren Ruf mit "7 Sinners" (VÖ: 29.10.) ein weiteres Mal.

Die wiedergewonnene Härte kommt zur richtigen Zeit. Denn "Unarmed", die Platte, welche die Kürbisköpfe Anfang dieses Jahres anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens veröffentlichten, enthielt ebenso riskante wie kreative Versionen einiger Bandklassiker. Der Aufschrei war groß, wobei Gitarrist Michael Weikath auch die andere Seite sieht: "Es gab durchaus Leute, die das toll fanden. Bei unseren unsäglichen Akustikpräsentationen in irgendwelchen Saturn-Läden hatten wir beispielsweise auch Death-Metal-Fans." Und Toleranz wurde bei Helloween schon immer groß geschrieben: "Ich bin 1962 geboren und mit Bands wie den Beatles, Deep Purple oder The Who aufgewachsen. Für mich ist es kein Verbrechen, so etwas zu machen. Ich sagte damals allerdings zu unserem Manager: 'Wenn wir solche Sachen vorhaben, dann müssen wir in Kauf nehmen, wenn schätzungsweise 50 Prozent der Fans böse reagieren.' Wir sind bekannt dafür, dass wir immer mal unsere musikalischen Entgleisungen und Ausbrüche haben."

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"7 Sinners" zählt sicher nicht zu diesen Ausbrüchen. Als eines der schnellsten und härtesten Alben wurde es angekündigt, eine bewusste Rückkehr zu den Anfangstagen ist es jedoch nicht: "Wir bewegen uns musikalisch in einem völlig anderen Bereich als damals bei 'Walls Of Jericho'", stellt das Helloween-Gründungsmitglied klar und streicht die Unterschiede zwischen dem ersten Longplayer von 1985 und der Gegenwart heraus: "Das war direkt auf die Fresse, hau drauf und Schluss und ein paar Melodien rein. Jetzt geht es mehr um Filigranität und Können. Schau nur alleine, was drumtechnisch aufgenommen wurde, was Dani mittels cleverer Technik darbietet. Nichts kannst du mit damals vergleichen, außer dass eine gewisse Aggressivität vorhanden ist, dass es heavy und wohl auch schnell ist."

Mit Dani ist Dani Löble gemeint, Schlagzeuger seit 2005 und damit der "Neue" in der Truppe. Wobei einer noch neuer ist: Michael Ulmer wird zwar nicht als offizielles Bandmitglied aufgeführt, mischt aber seit "Gambling With The Devil" (2007) als Keyboarder und Arrangeur mit. Auf "7 Sinners" meint man seinen Einfluss herauszuhören: "Er ist ein musikalisches Genie, der ein Feingefühl für alle möglichen Arten von Musik hat", schwärmt Weikath. Und bezüglich der Wahrnehmung des Keyboard-Anteils fügt er hinzu: "Du hörst es scheinbar dominanter auf der Platte, weil er bessere Sounds hat und eine bessere Umsetzung, als wenn wir das selber machen würden."

Also doch kleine Überraschungen? Es geht nicht ohne. Eine weitere: Das Flötensolo in "Raise The Noise", das ursprünglich in prominente Jethro-Tull-Hände gelegt werden sollte. "Es war geplant, dass Ian Anderson das spielt, der hatte dann aber doch keine Zeit. Es war Interesse da, und es tat ihm auch sehr leid, aber klar, das kann passieren. Also wandten wir uns an einen anderen Flötisten." Der heißt Eberhard Hahn und sorgt mit seinem Spiel für einen der Momente, in denen der Helloween-typische Humor wieder sein Gesicht zeigt.

Ebenso wenig verändert hat sich die musikalische Gangart, und so werden die Fans demnächst wieder in die Hallen strömen. "Ich nehme mal an, es werden sogar mehr Konzerte als auf unserer letzten Tour. Wir sind auch darauf angewiesen, weil jeder große Künstler ja nur noch höchstens ein Fünftel von dem verkauft, was er früher verkaufte, nachdem die Piraten-Downloads der schönen Sache und dem einfachen Leben ein Ende bereitet haben", bemerkt Weikath kritisch.

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Die Vorbildfunktion seiner Band dagegen hält an, wobei auch Helloween ihr Rezept nicht aus dem Hut zauberten: "Du kommst irgendwann an einen gewissen Punkt, an dem du deine Idole nicht gerade ersetzt, an dem jedoch eine Art Fortsetzung stattfindet. Als junger Recke gehst du hin, machst einfach, und irgendwann bist du die Weiterführung deiner Vorbilder", erinnert er sich und präzisiert seine Aufgabe als Musiker: "Einerseits willst du Platten verkaufen und davon leben. Andererseits willst du aber auch etwas als Wert in die Welt bringen. Ich jedenfalls wollte nicht einfach an die Ecken pissen und meine Geruchsmarke hinterlassen, wie viele andere das machen. Ich wollte eine Wertigkeit vermitteln."

Helloween auf Deutschland-Tournee

01.12., Langen, Neue Stadthalle

01.02.2011, Saarbrücken, Garage

02.02.2011, Bonn, Brückenforum

04.02.2011, Hannover, Capitol

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05.02.2011, Oberhausen, Turbinenhalle

06.02.2011, Osnabrück, Halle Gartlage

09.02.2011, Hamburg, Docks

10.02.2011, Bamberg, JAKO Arena

11.02.2011, Kaufbeuren, All Kart Halle

12.02.2011, Balingen, Volksbankmesse ~ Alexander Diehl (teleschau)


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