VH1 Storytellers

1996 gestartet, war das Konzept der "VH1 Storytellers" ein denkbar einfaches: Songwriter und Musiker, zu denen im Laufe der Reihe Meat Loaf, Ray Davies, Willie Nelson, Bruce Springsteen und Johnny Cash zählten, spielen in intimer Clubatmosphäre, erzählen von der Entstehungsgeschichte ihrer Songs, geben Anekdoten zum Besten. Kurz nach der Veröffentlichung von Bowies Album "... hours" 1999, zeichnete der amerikanische Musiksender im Manhattan Center in New York die "Geschichtsstunde" mit dem wandlungsfähigen Musiker auf.

Bemerkenswert: Trotz der aufgrund des TV-Formats beschränkten Zeit, die Bowie nur acht Songs einräumt und in der er mit "Thursday's Child" und "Seven" dazu noch zwei Songs seines damals aktuellen Albums zum Besten gibt, schafft er es, einen zwar etwas kursorischen, dennoch guten Überblick über seine Karriere zu liefern. Höhepunkt ist dabei sicherlich die überarbeitete Version des ersten Songs, den Bowie laut eigener Aussage nach ersten Bandgehversuchen als Solokünstler geschrieben und aufgenommen hat: "Can't Help Thinking About Me" aus dem Jahr 1965. Aber auch (fast) alle anderen Schaffensphasen beleuchtet der Brite: Mit "Life On Mars?" die Songwriterphase der frühen 70er-Jahre, natürlich die Ziggy-Stardust-Glamrock-Zeit ("Drive-In-Saturday"), zu einer rockigen Version von "China Girl" erzählt er von seiner gemeinsamen Zeit mit Iggy Pop in Berlin.

Zudem liefert die DVD den Auftritt nicht nur in Bild und Ton, als Bonus gibt es noch vier weitere Songs, die an diesem Abend eingespielt wurden. Und auch hier beweist Bowie seine Entertainer-Qualitäten, den spielerischen Umgang mit dem eigenen musikalischen Erbe. Und dort gäbe es ja auch - falls er sich nun tatsächlich aufs verdiente Altenteil zurückziehen sollte - immer noch genug (neu) zu entdecken.