Leave This Town

Der Albumtitel trifft's ganz gut, denn Daughtrys Neuling würde sich gut als Hintergrundmusik eignen, um mit dem Auto aus der Stadt in die Landschaft hinauszubrettern. Raus aus den Häuserschluchten, rein in sattes Grün. Ähnlich opulent, wie sich das Landschaftsbild jenseits der Stadtgrenze zeigt, präsentieren sich auch die aktuellen Softrocknummern. Daughtry packen die Erfahrungen der letzten Touren in zwölf stringent durcharrangierte, symphonische Happen. Die könnten mal ein ganzes Stadion füllen, was Chris Daughtrys ungezügelte, manchmal etwas mit Überdruck behaftete Stimme ohnehin schaffen würde. Mal scheinen die Songs dann eher für die Playlist einer Kuschelrock-Ausgabe bestimmt zu sein. Rock für harte Männer mit Herz, sozusagen.

Überraschungen darf oder muss man - je nachdem - auf "Leave This Town" nicht erwarten. Wenn man bei der Fahrt ins Grüne nicht allzu genau hinhört, könnte der CD-Wechsler durchaus mal zu Nickelback (deren Frontmann Chad Kroeger nicht ganz überraschend an der Entstehung des Albums beteiligt war) oder zu Three Doors Down switchen - und man würde es vermutlich gar nicht merken. Denn es klingt halt alles ziemlich ähnlich und austauschbar. Doch auch das kann ein Erfolgsrezept sein: In den USA schoss das Album bereits von null auf eins in die Charts.