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Akuma exklusiv: CYPRESS HILL im Interview!


"Wir zogen wirklich alle an einem Strang..."

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Akuma exklusiv: CYPRESS HILL im Interview!

"Wir zogen wirklich alle an einem Strang..."

16.04.2010 Mit "RISE UP" präsentieren Cypress Hill ihr bisher achtes Studioalbum, das gespickt ist mit namhaften Features von Musikgrößen wie Marc Anthony, Pitbull, Tom Morello, Daron Malakian und Everlast.

Im Sommer schauen Cypress Hill endlich auch wieder in Deutschland vorbei, um ihren Fans live und laut die neuen Tracks zu präsentieren.

Eric Bobo sprach mit Akuma über den Entstehungsprozess des neuen Albums, den Einfluß von Musik und musikalische Entwicklungen innerhalb der Band.

Akuma: Eric, Du bist seit 16 Jahren bei Cypress Hill. Eure Fans mußten rund sechs Jahre auf das neue Album "RISE UP" warten, das diesen Monat seine Veröffentlichung feiert. Wieviel Zeit hat die Arbeit an "RISE UP" insgesamt in Anspruch genommen?

Eric Bobo: Nachdem wir unser letztes Album veröffentlichten und unser Vertrag mit Sony auslief, haben wir alle erstmal Soloalben herausgebracht...

Akuma: Dein Soloalbum "Meeting Of The Minds" ist noch gar nicht so lange her...

Eric Bobo: Das ist richtig, es erschien Ende 2008 (lächelt). Sen-Dog, B-Real und Muggs haben natürlich auch Soloalben veröffentlicht. Wir haben uns also bewusst die Zeit dafür genommen. Allerdings haben wir in diesem Zeitraum trotzdem weiterhin gemeinsame Shows gespielt und Konzerte gegeben.

Akuma: Eine richtige Auszeit gab es im Prinzip nie?

Eric Bobo: Nein, die gab es nicht. Wir waren nur eben nicht im Studio. Nach einiger Zeit waren wir dann aber alle der Meinung, dass es Zeit für neue Musik von Cypress war. So begann dann die Arbeit am neuen Album. Man kann also ungefähr von zwei bis drei Jahren Arbeit sprechen.

Akuma: Der Titeltrack "Rise Up" und "Shut 'em Up" präsentieren Tom Morello, der nicht nur als Gitarrist involviert war, sondern auch als Produzent fungierte. Rührt die Zusammenarbeit aus der langjährigen Freundschaft zwischen Euch und Morello? Was war die Initialzündung der Kollaboration?

Eric Bobo: Ja, richtig. Tom ist wirklich ein guter Freund von uns und das schon seitdem wir damals gemeinsam mit Rage auf Tour waren. Er hat für uns in der Vergangenheit schon einige Remixes gemacht. Zur Zusammenarbeit kam es dann durch Sen-Dog, der zu dieser Zeit an Tom's Soloalbum "The Nightwatchman" mitarbeitete. Da ließ Sen-Dog ihn einfach wissen, dass wir an einem neuen Album arbeiten und fragte ihn direkt, ob er nicht Lust hätte, etwas beizusteuern.

Akuma: Das hatte er offensichtlich...

Eric Bobo: Ja, natürlich (lächelt). Er sagte zwar erstmal "mal sehen, was ich machen könnte", dann aber bald "ich denke ich könnte da was haben". Tom hatte vorher schon gehört was wir bisher aufgenommen haben, daher wußte er genau, in welche Richtung wir gehen wollten. Das ergänzte er dann mit seinen zwei Wahnsinns-Tracks ["Rise Up", Shut 'em Down). Ich denke, dass das maßgeblich den Tonus in Richtung Alternative und Rock setzte und dem ganzen Album das gewisse "aggressive Feeling" gab.

Akuma: Alle 15 Songs des Albums sind extrem facettenreich und präsentieren eine ganze Bandbreite an Genres. Von Rap-, Hip Hop- und Rock-Elemeten, bis hin zu Latino und Salsa-Sounds. Entgegen der teilweise skeptischen Erwartungen einiger, bilden die Songs dennoch eine musikalische Einheit. Kannst Du uns erklären, wie das funktionieren konnte?

Eric Bobo: (lächelt) Nun ja, wir hören alle sehr verschiedene Musik. Hinzu kam, dass wir während des Aufnahmeprozesses keine Deadline hatten. Außerdem hatten wir uns alle zwischenzeitlich in verschiedenen Solo-Projekten "ausgetobt" und uns selbst erforscht. Als wir also wieder zusammen kamen, waren wir sehr viel offener für Neues und insgesamt experimentierfreudiger. Das hat tatsächlich aber auch Zeit gebraucht, um das zu erreichen. Wir haben alle verschiedene Backgrounds, aber grundsätzlich mögen wir in musikalischer Hinsicht das Gleiche. Wir haben es einfach geschafft, die verschiedenen Geschmäcker miteinander zu vermengen. Natürlich haben Cypress Hill immer ihren eigenen Sound, aber ich muß sagen, dass wir gelernt haben, die verschiedenen Genres so gut einzubauen, dass sie genau nach dem klingen, was wir sind und was wir machen.

Akuma: Auch textlich macht Ihr einen reflektierteren und noch lässigeren Eindruck, auch wenn Ihr weiterhin mit den gewohnten Rap-Klischees spielt und auch das Thema Gras immer gegenwärtig ist. Vor allem beim Song "Carry Me Away" wird eine Veränderung deutlich. Was denkst Du waren die größten Veränderungen innerhalb Cypress Hill, um sie so klingen zu lassen, wie sie sich heute anhören?

Eric Bobo: Oh - wow (lacht). Gute Frage. Ich denke, dass es sicher auch die Gelegenheit war, mit verschiedenen Produzenten zu arbeiten. Denn wie die meisten wissen hat Muggs zu 95% alle Cypress Hill Alben produziert. Dieses Mal gab er uns den Freiraum, um verschiedene Dinge auszuprobieren und auch mit anderen Leuten unterschiedliche Sounds zu kreieren. Um also einen Song wie beispielsweise "Carry Me Away" machen zu können, war es perfekt, dass Muggs nicht nur als Freund, sondern auch als Fan an der Weiterentwicklung Cypress Hill's interessiert war. Wir zogen wirklich alle an einem Strang. Ich denke, dass genau das der Grund ist, warum es so gut funktioniert. Ob es nun um Cypress Hill geht oder um die verschiedenen Produzenten. Wir wollten das einfach ausprobieren.

Akuma: Der Song "Rise Up" ist eine Aufforderung zum Handeln und ruft dazu auf die Wahrheit auszusprechen und für Rechte einzustehen. Gibt es etwas, für das Du persönlich kämpfst und für das Du Dich stark machst?

Eric Bobo: Weisst Du, ich würde gern sehen, dass wir alle vernünftig leben können, wenn Du verstehst was ich meine. Ich denke, dass es genügend Aspekte und Ansätze gibt, um daran zu arbeiten und es möglich zu machen. Angefangen bei unserer Regierung, bis hin zu der Art und Weise wie wir mit unserem Planeten umgehen oder natürliche Ressourcen nutzen. Allen voran natürlich auch, wie wir als Menschen miteinander umgehen. Du weisst ja, sich gegenseitig zu helfen ist immer ein Prozess. Aber immer Ansprüche geltend zu machen an verschiedene Dinge, das müsste wirklich nicht sein. Ohne all das könnten wir hier alle harmonisch miteinander leben.

Akuma: Das klingt etwas fiktiv aber schön...

Eric Bobo: Ja, und wenn es etwas gibt für das ich kämpfe, dann definitiv für ein besseres Miteinander und Leben für jeden von uns.

Akuma: Hast Du einen Lieblingstrack auf dem Album? Welcher macht Dir "live on stage" am meisten Spaß?

Eric Bobo: Das Ding ist, dass ich Dir nach fünf Monaten Tour sicher eine bessere Antwort dazu geben könnte als jetzt (lacht). Wir stecken ja gerade mitten in der Tourvorbereitung. Es geht jetzt also hauptsächlich darum das ganze Set zu proben und immer sicherer damit zu werden. Weisst Du - wir haben so viele Songs und freuen uns einfach drauf, die neuen Songs zu spielen aber auch die alten.

Akuma: Und bei den Proben, welcher Song macht Dir bisher am meisten Spaß?

Eric Bobo: "Rise Up" ist ein großartiger Song zum Spielen und überraschenderweise bringt auch "Armada Latina" richtig Spaß.

Akuma: Bist Du der Meinung, dass Musik die Gabe hat Menschen zu verändern, sie zu mehr Engagement zu bewegen oder ihre Haltung zu korrigieren?

Eric Bobo: Ganz sicher sogar. Ich denke, dass Musik ein sehr einflußreiches Werkzeug ist, um sich auszudrücken und um etwas Bestimmtes auszusagen. Da kann immer etwas in einem Song sein, das Dich erreicht und mit dem Du Dich identifizieren kannst. Und Musik hat meiner Meinung nach die Fähigkeit, vielleicht sogar mehr als jedes andere Medium, Menschen zu berühren und sie zu treffen.

Akuma: Weil sie im besten Fall das Herz erreicht und nicht zwingend den Weg über den Kopf gehen muß?

Eric Bobo: Ja, exakt. Deshalb gibt es doch auch Liebeslieder (lacht).

Akuma: (lacht)

Eric Bobo: Das ist beispielsweise auch ein Grund dafür, warum eine Band wie Rage Against The Machine mit ihren Songs und ihren Aussagen, zu so großer Bekanntheit kam. Das ist, neben ihrer Anziehungskraft, vor allem auch der Tatsache geschuldet, dass die Leute sich damit identifizieren können. Musik ist ganz klar einflußreich, ja.

Akuma: Euch ist sicher bewußt, dass die deutschen Fans bereits darauf brennen, Cypress Hill live auf der Bühne zu erleben. Ihr spielt sowohl das "Rock im Park" als auch das "Rock am Ring" Festival und ein Konzert in Berlin. Was können die Fans von Eurer Show erwarten? Sind besondere Highlights geplant?

Eric Bobo: Nun ja (druckst etwas herum) - wir haben natürlich spezielle Überraschungen geplant. Aber es wären keine Überraschungen, wenn ich sie Dir jetzt erzählen würde... (lacht).

Akuma: Damit hast Du leider recht.

Eric Bobo: Natürlich sind wir aber selbst auch aufgeregt und freuen uns schon darauf, wieder zurück nach Deutschland zu kommen und für unsere Fans zu performen. Deutschland hat uns wirklich über all die Jahre immer die Treue gehalten und uns unterstützt. Wir freuen uns also ganz besonders, die neuen Songs präsentieren zu können. Das wird super! Ich kann nur jeden dazu ermuntern vorbeizukommen, sich das Album zu kaufen, sich die Songs draufzuschaffen und sie dann mit uns gemeinsam zu singen.

Akuma: Bobo, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Euch viel Erfolg für die nächsten 20 Jahre Cypress Hill!

~ Katina Kampardina (akuma)


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