Yngwie Malmsteen

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Yngwie Malmsteen's "unerbittliches" neues Album

02.12.2010 Es gebe nur zwei vom Menschen erschaffene Dinge, die vom Weltall aus zu erkennen wären, erzählte Yngwie Malmsteen unlängst in einem Interview anlässlich der Veröffentlichung von "Relentless": die chinesische Mauer und seine Marshall-Türme. Nun, Bescheidenheit war noch nie eine Stärke des Mannes. Schließlich sitzt er seit gut einem viertel Jahrhundert auf dem Olymp der Gitarrengötter und sendet von dort in regelmäßigen Abständen Blitze in, so wird es allgemein genannt, "neoklassischen" Formen auf die Erde.

Eine Revolution hält das Leben lang: Das "Time"-Magazin nahm den 1963 geborenen Malmsteen in die Liste der zehn wichtigsten E-Gitarristen auf. Freilich nicht unbedingt aufgrund der Aktivitäten in den letzten Jahren, sondern eher aufgrund dessen, was in den Achtzigern die Welt erschütterte: Mit dem Debüt und "Marching Out", mit "Trilogy" und dem kommerziell gestriegelten "Odyssey" wurden ein Instrument und seine Spielart neu definiert. Die Verbindung von atemberaubender Geschwindigkeit und Technik mit Songwriting-Talent sowie E-Musik-Virtuosentum machte aus dem Schweden den vielleicht wichtigsten Saitenhelden seiner Generation.

Und den vielleicht umstrittensten: Sein Verschleiß an großartigen Sängern, sein Kontrolldrang, sein auf Extreme programmiertes Spiel, sein Luxus-Rockstar-Image, das rief die Kritiker ebenfalls auf den Plan. Unbeirrt zog er sein Ding durch, und es verwundert kaum, dass nun "Relentless" ebenso wenig Grund zu Befürchtungen wie zu Hoffnungen gibt. Er ist immer noch der Chef im Ring und schlägt mit Selbstreferenzen um sich. Er beweist nicht zuletzt mit seinen "Arpeggios From Hell", deren Youtube-Version bereits über sieben Millionen-mal bestaunt wurde, dass er immer noch zur Formel 1 des Planeten gehört. Er hat es hinbekommen, seinen Sänger Tim "Ripper" Owens (Judas Priest, Iced Earth) nach "Perpetual Flame" (2008) für ein zweites Album zu begeistern. Die Höhepunkte sind diesmal jedoch verstärkt auf der instrumentalen Seite zu finden: Solange Kabinettstückchen wie "Shot Across The Bow" oder das titelgebende "Relentless" vom Olymp herunterschallen, werden sich die Jünger zufrieden einen Knoten in die Ohren hören. Auf dem Berg der Götter bleibt die Ordnung bestehen. ~ Alexander Diehl


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