"Don't give up hope", meint Jon Foreman gleich im ersten Titel. Er hat gut reden. Immerhin findet er im selben Song sein "needle girl in a haystack world". Und auch sonst dürfte der Switchfoot-Sänger in letzter Zeit hoffnungsvoll in die Zukunft geschaut haben: Mit seiner "Multi-Million-Selling-Band" ging er morgens eine Runde surfen, bevor im bandeigenen Studio an "Hello Hurricane" gearbeitet wurde. Das Ergebnis ist eine unverschämt gute Platte. ~ Alexander Diehl (teleschau) aufklappen »
Nur gut, dass seine Hoffnung ansteckend ist. Das soll weniger eine Anspielung auf den christlichen Bezug der Band sein, sondern mehr auf die musikalische Klasse hinweisen. Begleitet von respektvollen Anlehnungen an unterschiedliche Stilikonen ziehen Switchfoot durch zwölf neue Songs, von denen ein Großteil zum Besten zählt, was die San-Diego-Jungs bislang vom Stapel gelassen haben. Im erwähnten Opener "Needle And Haystack Life" stehen U2 auf dem Altar, an anderen Stellen blitzen Led Zeppelin oder Coldplay auf. Eine wahrhaft stürmische Alternative-Rock-Pop-Mischung wird mit talentiertem Songwriting in geordnete Bahnen gelenkt, auf dem Produzentenstuhl sorgte der normalerweise eher in HipHop-Kreisen anzutreffende Mike Elizondo für frischen Wind. Große Melodien können nicht schaden. Und davon gibt es zuhauf.
"Hello Hurricane" ist mehr als ein laues Lüftchen. Es könnte das Ticket werden, mit dem sich Switchfoot auch hierzulande Zugang zur erlesenen Schar der heißen Hoffnungsträger verschaffen. Ihr siebtes Album ist es. Hinter ihnen liegen Verkäufe bis zum Doppelplatin-Status ("The Beautiful Letdown") und diverse Kinofilmbeiträge ("The Chronicles Of Narnia: Prince Caspian"), die Arenen in unseren Breitengraden konnten bislang jedoch nicht erobert werden. Dabei sind diese als Spielstätte durchaus geeignet. In der ersten Single "Mess Of Me" wird dem krachig-verzerrten Gitarrenklang gehuldigt, "Your Love Is A Song" ist schlicht eine der besten radiotauglichen Balladen des Jahres, während "Sing It Out" der intimeren Stimme den Vortritt lässt. "I want to sing one for all the dreamers" lauten die ersten Worte des ruppigen Rockers "Bullet Soul". Die Massen werden freudig einstimmen.