Switchblade Serenades

"Breaking New Ground"? Nicht wirklich. Egal. Er ist einer von elf Titeln, die locker zwischen Mötley Crüe und Motörhead rumtollen. Dort also, wo sich andere nach kurzer Zeit die Zähne ausschlagen. Außerhalb Europas erscheint "Switchblade Serenades" bei Victory Records. Das heißt was. Und Lemmy dürfte bei der Interpretation von "Make My Day" zufrieden an der Jackie-Cola nippen. Auch das heißt was. Seine Schützlinge Skew Siskin sind nicht weit entfernt von dem, was Schwedens neue Sleaze-Hoffnung auf CD gehauen hat.

Zwischen den Vollgasnummern wurden nostalgische Kratzer aus Vinylzeiten eingefügt, hier will jemand zurück und ist noch stolz drauf. Nur so geht es. Und keine Angst: Mit "On Parole" sowie dem Titeltrack kommt die melodischere, beizeiten sogar nachdenkliche Seite nicht zu kurz. Allgegenwärtig dagegen ist ein ungeheures Selbstbewusststein. So ist das dort draußen: Hau auf die Kacke. Oder du bist weg vom Fenster.

Straßenköter-Metal, viele zelebrieren ihn, nur wenige können ihn unbeschadet ins Studio tragen. "Switchblade Serenades" ist einer dieser raren Momente, in denen herkömmliche Beurteilungsmerkmale schnell aus dem Blickwinkel verschwinden. Die - sofern vorhandenen - Haare kreisen, inbrünstig wird in die Bandengesänge mit eingestimmt, die zerschlissene Lederjacke wird hervorgekramt. Sie riecht nach Bier, nach Straße. Hat doch was, diese Bezeichnung "Street Metal". Selbst wenn sie eigentlich irrelevant ist.