Sandra

Bühnenratte statt Partymaus


80er-Jahre-Popstar Sandra wagt mit "Back To Life" einen Neustart

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Bühnenratte statt Partymaus

80er-Jahre-Popstar Sandra wagt mit "Back To Life" einen Neustart

03.04.2009 Zeitreise. Wir schreiben das Jahr 1985. Ein hübsches Mädchen mit hinreißenden Backen-Grübchen und einem Engelsstimmchen entert die Charts mit dem Disco-Knaller "Maria Magdalena". Sandra verzauberte durch ihre Niedlichkeit als Gegenstück zum kühlen Gehabe der New-Wave-Bands der damaligen Zeit. Und beeindruckte durch unglaubliche CD-Verkäufe weltweit und eine musikalische Karriere, die seit den Achtzigern andauert. Zwischendurch gab es zwar eine längere Babypause für ihre Zwillinge Nikita und Sebastian (mittlerweile 13 Jahre alt), danach produzierte sie wieder fleißig Alben. Jetzt hat sie wieder ein neues Baby am Start: "Back To Life" entwickelte sie mit Produzenten und Songwritern, die schon für Größen wie Beyoncé, Fergie, DJ BoBo oder Lou Bega gearbeitet haben. Im Interview spricht die 44-Jährige über ihre Rückkehr zum Leben, das Stardasein in den Achtzigern und die aufkeimende Pubertät ihrer Söhne.

Dein aktuelles Album heißt "Back To Life". Welche Bedeutung hat der Titel für Dich?

Sandra - N

Sandra: Eine sehr große! Mir ging es eine Weile ziemlich schlecht, weil ich mich von meinem - mittlerweile - Ex-Mann Michael Cretu trennte. Das Ganze hat mich sehr mitgenommen. Erst nach einer Weile fand ich wieder ins Leben, und seitdem mir mein zukünftiger Mann Olaf begegnet ist, fühle ich mich wieder gut und bin happy. Für unsere Hochzeit gibt es zwar noch keinen festen Termin, aber ich weiß mit Sicherheit, dass ich seinen Nachnamen, Mendes, annehmen werde. Da bin ich altmodisch. Ich will mich schließlich zu meinem Mann bekennen!

Hast Du einen Lieblingssong auf Deinem Album?

Sandra: "I Want You" - dieser Titel kommt sehr aus meinem Herzen, denn er ist Olaf gewidmet. Als wir uns kennenlernten, wussten wir sofort, dass wir zusammengehören. Darum haben wir uns auch gleich nach drei Wochen verlobt!

Im Musikgeschäft ist schnelllebig. Du hingegen bist seit fast drei Jahrzehnten dabei. Wie ist das denn so, im Pop-Geschäft älter zu werden?

Sandra - F

Sandra: Das ist für mich überhaupt kein Thema. Sängerin war schon immer mein Beruf, den ich abgöttisch liebe. Ich hatte immer mit Musik zu tun, auch als ich durch die Geburt meiner Zwillinge einen Break hatte. Damals arbeitete ich mit Michael an seinem Projekt "Enigma". Ich war also nie raus aus dem Musikbusiness, war aber eben auf keiner Bühne mehr zu sehen.

"Maria Magdalena" war Dein erster Hit. Allerdings gab es davor schon die Single "Japan ist weit", ein Cover des Alphaville-Klassikers "Big in Japan". Ein Flop damals. Dein einziger Ausflug in die deutsche Sprache, oder?

Sandra: Nein, da gibt es noch meine allererste Single "Andy, mein Freund" - da war ich zwölf Jahre alt. Damals konnte ich noch kein Englisch, deshalb sang ich auf Deutsch. Aber Popmusik verstehe ich als englischsprachige Musik, so kann man sie am besten rüberbringen. Ich meine, es hat sich in Deutschland sehr viel getan, es gibt wunderschöne deutsche Songs, die sehr poppig klingen. Silbermond gefallen mir da sehr gut. Aber ich war und bin international erfolgreich und werde so eben überall verstanden.

Und wie sieht es denn mit Spanisch aus? Du lebst ja schließlich auf Ibiza ...

Sandra: Hm, nicht so gut. Ich spreche auf Ibiza wesentlich mehr Englisch. Selbst mit meinen Kindern, die auch dort auf die englischsprachige Schule gingen. Mit dem Hauspersonal rede ich auch nur auf Englisch, und man darf nicht vergessen, dass ich ja im Zuge meiner Karriere sehr viel auf Reisen war und gar nicht so oft auf Ibiza, wie man vielleicht denkt.

Du warst immer viel unterwegs, doch als die Zwillinge kamen, hast Du Dich aus dem Musikgeschäft zurückgezogen. Gab es da wehmütige Gedanken an die Vergangenheit?

Sandra - \"

Sandra: Nö. Ich war damals so beschäftigt mit den beiden, dass ich gar keine Zeit hatte, daran so oft zu denken. Rückblickend waren die Achtziger aber sicherlich die schönste Zeit in meinem Leben, ich habe sie sehr genossen. Ich freue mich auch sehr darüber, dass es inzwischen ein großes 80er-Revival gibt. Es war ja auch wirklich eine Ära, von der man sagen kann, dass die Musik von damals die heutige geprägt hat.

Die Achtziger waren im Musikgeschäft recht wild. Warst du auch eines der wilden Partygirls?

Sandra: Überhaupt nicht. Ich war eher einsam, weil ich immer die Brave war. Nach dem Auftritt bin ich ins Hotel, früh schlafen und am nächsten Morgen in den Flieger. Dadurch, dass ich weltweit berühmt war, reiste ich viel und war unglaublich viel im Flugzeug. Da hatte ich keine Zeit für Abstürze und Partys. Mir war auch gar nicht danach, meine große Liebe - Michael Cretu - saß ja zu Hause und arbeitete. Ich bin ohnehin keine Partymaus, ich feiere lieber bei einem guten Essen mit Freunden.

Oder mit den Fans bei einem Konzert. Bald kommst Du auf Tour. Gibt es schon Vorbereitungen dafür?

Sandra: Na klar! Ich hatte meine fünf Studiomusiker aus München hier bei mir im Ibiza-Studio und habe ein Bühnen-Programm mit ihnen einstudiert. Das ist ein großer, eigentlich der letzte musikalische Traum, den ich mir erfüllen möchte - komplett live spielen. Die Proben waren so was von super. Jetzt weiß ich wieder, warum ich den Beruf der Musikerin gewählt habe. Denn TV-Shows und Interviews sind so gar nicht mein Ding, ich bin eine Bühnenratte! Wenn man mich auf die Bühne schmeißt, geht's mir gut!

Dann spielst Du bestimmt auch "The Night Is Still Young", dass Du auf dem aktuellen Album mit Thomas Anders im Duett singst. Wie kam es denn zu dieser Zusammenarbeit?

Sandra: Ach, ich kenne den Thomas schon seit ewigen Zeiten. Modern Talking, Europe und ich waren in den Achtzigern drei Wochen gemeinsam auf Tournee. Ich fand Thomas damals schon recht nett und intelligent, er war mir einfach sympathisch. Wir sind uns durch die Jahre immer wieder begegnet und haben uns immer super verstanden. Und als ich ihn dann durch Zufall auf Ibiza in einer Bar traf, sprach ich ihn auf eine Zusammenarbeit an und er sagte sofort ja.

Wie gefällt eigentlich Deinen Söhnen die Musik von Mama?

Sandra: Das ist bei uns eigentlich nie so Thema, die haben jetzt anderes im Kopf. Die Pubertät meiner Söhne hat gerade begonnen. Sie waren schon immer zwei Rabauken und Räuber. Aber jetzt fangen sie an, den Mädchen hinterher zu schauen. Einen hochinteressante Zeit für mich, denn sie reden mit mir über alles. Wir haben ein tolles Verhältnis. Umso mehr leide ich darunter, dass sie so weit weg sind, auf ein Internat außerhalb von London gehen. Aber die beiden wollten das unbedingt, obwohl ich mich anfangs sehr dagegen gesträubt habe. Sie sind doch erst 13 Jahre alt. Sie wollten es so sehr sehr, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig eisern mir gegenüber waren. Sie haben drei Monate lang kaum mit mir gesprochen. Dann musste ich eben lernen, loszulassen. Ich glaube aber, dass sie es jetzt ab und zu bereuen. Denn das Essen dort ist wohl nicht so toll und die Mädels noch lange nicht so hübsch wie bei uns auf Ibiza! ~ Nina Becker-Göpner (teleschau)


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