What If Leaving Is a Loving Thing

Das Problem ist ein anderes: Die Songs wurden glatter als früher inszeniert, die Band selbst betont, dass man am Artikulieren irgendwelcher Punk- oder Garage-Chiffren diesmal überhaupt kein Interesse gehabt habe. Spätestens bei "Neon Lights" wird klar, dass das ein Verlust ist und dass das Ziel - Songs zu schreiben, die an Big Star, Elvis Costello oder Abba erinnern - nicht erreicht wurde. Denn die Stücke, denen die wirklich große Hookline fehlt, driften in ratloses Herumgemucke ab, das nach kurzer Zeit zu nerven beginnt und auch im weiteren Verlauf des Albums oft noch im Raum steht. Löbliche Ausnahmen neben den beiden ersten Songs: "Cheek To Cheek", hitparadenerprobte und schwer tanzbare Uptempo-Nummer, in der die Sahara Hotnights dann doch auch noch so eine Art stimmigen Gesamtsound herankriegen und das latent düstere "If Anyone Maters It's You". Da wird dann die Klasse der ja wesensverwandten Concretes oder Cardigans erreicht, was auch an Björn Yttling liegen mag, der für die Produktion verantwortlich zeichnete. Insgesamt wäre eine Rückkehr zum rotzigen Girl-Powerpop der ersten Alben aber schon eine lobenswerte Sache.