Passion Pit

Eine Popmusik-Gehirnwäsche


Das US-Newcomer-Quintett Passion Pit veröffentlicht "Manners"

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Eine Popmusik-Gehirnwäsche

Das US-Newcomer-Quintett Passion Pit veröffentlicht "Manners"

03.07.2009 Es ist eine der bislang schönsten Geschichten des Popjahres 2009: Denn eigentlich waren die ersten Passion-Pit-Demos, die Songwriter Michael Angelakos noch als Ein-Mann-Projekt einspielte, nur ein Valentinstagsgeschenk für seine (inzwischen Ex-)Freundin gedacht. Schon kurz darauf geisterten diese intimen Bekenntnisse - einmal mehr dank Myspace - durch Musikblogs in der ganzen Welt. Angelakos scharte nach und nach eine Band um sich, die nun - vorläufiges Ende der Geschichte - mit "Manners" ein wunderbar verspieltes und psychedelisches Popalbum vorlegt und damit die nette Valentinstagsepisode fast schon zur Bandfußnote degradiert.

Dementsprechend spielt auch der 21-jährige Angelakos selbst die Bedeutung des musikalischen Liebesbeweises herunter. "Ziemlich gewöhnliche" Songs seien es gewesen - und thematisch alles andere als himmelhochjauchzend verliebt. "Die Songs waren ziemlich selbstkritisch mir selbst und unserer Beziehung gegenüber", so der Songwriter. "Das waren keine Liebeslieder, sondern mehr eine Art Entschuldigung."

Passion Pit - P

Und bei Weitem nicht seine ersten selbst verfassten Songs. Bereits im Kindesalter brachte er sich laut eigener Aussage das Klavierspielen bei, probierte sich in verschiedensten Musikstilen. Eine Art Initialzündung stellte dann die Beschäftigung mit den Möglichkeiten elektronischer Klangerzeugung dar, Angelakos entdeckte den Computer, Plug-Ins, Synthies, Loops. Ohne dabei jemals vergessen zu können, mit welcher Musik er aufgewachsen war, nämlich den Beach Boys, Beatles und Randy Newman. "Ich wurde einer Popmusik-Gehirnwäsche unterzogen", stellt Angelakos fest.

Was keinesfalls negativ gemeint ist. Vielmehr ergibt sich der Songwriter voll und ganz, ohne falsche Scham oder Scheu, diesem Schicksal. Immer auf der Suche nach dem perfekten Popsong, der mitreißenden Melodie, schwärmt er von anderen Künstlern, die diese Kunst beherrschen: "Schau dir jemand wie Paul McCartney an, er kann so unterschiedliche Songs schreiben, hat dabei aber immer diese gewisse Popsensibilität. Oder nimm Phil Collins, sogar die Songs auf dem 'Tarzan'-Soundtrack wie 'You'll Be In My Heart ... Ich liebe diesen Song. Auch wenn die allgemeine Wahrnehmung vielleicht eine andere ist, das ist so ein gut geschriebener Popsong."

Genau diese Popsongkunst zeigen Passion Pit auf "Manners" auch - trotz aller elektronischen Effekte, tanzbaren Beats und psychedelischen Loops. Der Internet-Hype, der um die Band entstand, hat also durchaus seine Berechtigung. Der Vergleich mit den letztjährigen Über-Newcomern MGMT, allerdings, so Angelakos, nicht: "Gut, wir spielen auch mit Elektronika, singen mit Falsettstimme, aber mit dem Vergleich macht man es sich doch ein wenig zu leicht." Den Medien generell und ihrer steten Suche nach neuen Sensationen steht der Songwriter eher kritisch gegenüber. Und er gibt sich zurückhaltend: "Wir haben nicht vor, uns als das 'nächste große Ding' zu präsentieren", so Angelakos. "Wir sind sehr bescheiden und uns ziemlich klar, wo wir momentan stehen" - nämlich erst am Anfang einer aber sicher noch langen Bandgeschichte. ~ Stefan Weber (teleschau)


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