Manners

Bedeutet: Songs wie das schön knödelnde "Make Light" lassen sich auch in einem ganz aktuellen und völlig untraditionalistischen Indiepop-Kontext sehen. Die Band aus Cambridge punktet hier durch verspielte Keyboard-Linien, überphrasierten Gesang und kantigen Rhythmus. In "Moth's Wings" dagegen wird der Beat der 60er-Jahre mit einer leichten Psychedelic-Schlagseite versehen und anschließend durch den Drumcomputer gejagt. Das gab's schon mal - Bands wie die Stone Roses, die Soup Dragons oder die Happy Mondays schufen so in den späten 80er-Jahren in Großbritannien einen neuen Musik-Gestus, der als "Manchester Rave" um die Welt ging und im übrigen sicher auch einer der wichtigsten Einflüsse für oben genannte MGMT war.

Alles also astrein - eventuelle Vorwürfe, sie wären letzten Endes doch eine kurzlebige Nostalgieveranstaltung im Hype-Höhenrausch, schütteln Passion Pit souverän ab. Und das, obwohl einige Songs des Albums, etwa der viel zu kitschig arrangierte Tanzboden-Track "The Reeling", nicht essenziell erscheinen. Aber auf der anderen Seite stehen sichere Nummern - neben "Make Light" vor allem der epochale Popsong "Swimming In The Flood" und das kleine, große "Sleepyhead" mit seinen hochgepitchten Vocals. Für ein Debütalbum mehr als man erwarten kann.