Time of the Assassins

Nach Moretti und Albert Hammond jr. versucht sich jetzt also der Unscheinbarste der Fünferbande an einer Soloplatte, der Silent-Stroke, wenn man so will. Und der hat es mit dem "Soloprojekt" tatsächlich ernst genommen. Hier und da halfen befreundete Kollegen wie Nick Zinner von den Yeah Yeah Yeahs und Songwriterin Regina Spektor aus. Doch im Wesentlichen wuchtete Fraiture die Platte alleine. Wenn wuchten denn das richtige Wort ist. Druck- oder spannungsvolle Momente findet man hier höchst selten. "The Time Of The Assassins" zerdehnt den coolen Habitus der Strokes bisweilen fast zu einer Art Phlegma.

Dabei zeigt Fraiture durchaus auch Popgespür. "Brandy Of The Damned" grüßt mit seinem tänzelnden Off-Beat betont lässig die Specials. "Providence, R1" hat immerhin ein wirklich tolles Slide-Gitarrensolo, ist am Ende allerdings nicht mehr als eine Skizze. "You And Everyone Else" dagegen, der beste Song der Platte, langt als Bewerbung für höhere Aufgaben. Daneben gibt es ein zernuscheltes Leonard-Cohen-Cover und mit "Another Sunny Afternoon" ein sehr viel passenderes Motto als ihn der Plattentitel vorgibt.

Was immer es für das Schicksal der 2001 noch erderschütternden Strokes bedeutet, dass nun schon das dritte Mitglied auf Solopfaden schlurft: Wenn sich die Fünf nochmal zusammenraufen, dann vermutlich in einer Cocktailbar.