Medina

Kindergarten-Rabauke, Sandwich-Verkäuferin, Popstar!


Medina veröffentlicht "Welcome To Medina"

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Kindergarten-Rabauke, Sandwich-Verkäuferin, Popstar!

Medina veröffentlicht "Welcome To Medina"

03.08.2010 In Dänemark hat sie mit zwei Alben erreicht, was es in den Charts zu erreichen gibt: Medinas erfolgreichste Single hieß "Kun For Mig", und auch die übersetzte Version "You And I" platzierte sich inzwischen in den internationalen Clubs und Radiostationen. Mit ihrem Album "Welcome To Medina" will die mandeläugige 27-Jährige nun auch Deutschland erobern. Doch vor dem Interview gibt's erst mal einen Shopping-Ausflug in Berlin. Im Schlepptau, als sie ins Hotel zurückkehrt: ihr Freund, ein professioneller Tänzer. Und das Produzenten-Duo Providers, das Medina in einer Sandwichbar in Kopenhagen entdeckte, wie die Sängerin im Gespräch gerne verrät. Über den Angriff einer muslimischen Kampagne, die sich an ihrem Künstlernamen stört, spricht sie hingegen lieber nicht.

Was als Erstes an Dir auffällt, sind Deine Tattoos an Händen und Armen ... Haben die eine Bedeutung?

Medina - I

Medina: Über manche möchte ich nicht reden. Sie stammen aus verschiedenen Epochen. Das große am Arm ist für meine kleine Schwester, damit sie weiß, dass ich sie immer lieben werde. Sie hat sich meine Initialen auf ihren Rücken tätowiert.

Hast Du noch mehr Geschwister?

Medina: Meinen Bruder, der ist 33, und den liebe ich genauso. Meine Familie bedeutet mit sehr viel.

Trotzdem bist Du vor zehn Jahren aus Århus, wo Du aufgewachsen bist, nach Kopenhagen gezogen. Was war der Grund?

Medina - W

Medina: Århus war mir zu klein, jeder kannte jeden. Ich brauchte und wollte eine neue Stadt zum Entdecken, da ich sehr spontan und unternehmungslustig bin. In Kopenhagen kannst du buchstäblich an jeder Ecke was erleben - ähnlich wie in Berlin.

War es hilfreich für Deine Karriere, so früh auf eigenen Füßen zu stehen?

Medina: Ich bin immer meinen eigenen Weg gegangen, schon im Kindergarten. Ich war der Rabauke, der die anderen anstiftete auszubüchsen, bis die Polizei uns mit unseren Bobbycars aufgabelte.

Was ist denn der südamerikanische Teil in Dir?

Medina: Ich habe schon ein temperamentvolles Naturell, aber ich weiß damit umzugehen.

Warst Du schon einmal in Chile, wo Dein Vater herstammt?

Medina - M

Medina: Nach der Hauptschule fuhr ich mit 15 alleine dorthin, um die Verwandtschaft in Santiago de Chile und Venezuela zu besuchen. Ich erinnere mich an wunderschöne rote Steine ... Aber ich war ein Teenager, ich nahm das alles nicht so wahr, wie ich das heute tun würde. Deswegen will ich da noch mal hin.

Wieso bist Du nicht noch ein zweites Mal hingefahren?

Medina: Weil ich arbeitete oder mit anderen Sachen beschäftigt war. Bei mir ziehen sich gewisse Dinge in die Länge. Es dauerte auch ein Jahr, bis ich Rasmus Stabell und Jeppe Federspiel (das Duo Providers, das 2007 ihr erstes Album "Tæt på" produzierte, Anm. d. Red.) zurückrief.

Warum mussten die beiden so lange warten?

Medina: Vorher war ich nicht dazu bereit, ich arbeitete auch noch mit einem anderen Produzenten. Aber ich bin generell jemand, bei dem die Zeit schnell wegfließt - irgendwie ging das Jahr rum, und ich nehme an, ich war zufrieden, wie es war. Sicher trägt meine Spontaneität da eine Mitschuld. Mein Geist fliegt ständig umher. Aber mir wird langweilig, wenn ich nichts mache. Zwei Tage sind okay, mehr bitte nicht. Ich bin ein Arbeitstier.

Jeppe und Rasmus haben Dich wirklich in der Bar entdeckt, in der Du bedient hast?

Medina: Ja, ich arbeitete in einer Sandwichbar und spielte dort meine Musik, weil keine Kunden da waren. Dann kamen die Providers rein.

Du trittst diesen Sommer bei sehr vielen Festivals in Dänemark auf, gleichzeitig stellst Du in Europa Dein Album "Welcome To Medina" vor. Klingt nach einem Zickzacklauf über die Landkarte ...

Medina: Im Moment ist es ein ziemliches Hin und Her und ich reise viel. Um vier Uhr morgens aufzustehen, ist für mich dabei das Schlimmste. Mein Manager weiß das und meinte letzten Sonntag zu mir: "Okay, ich sage nichts zu dir, bevor du nicht mit mir sprichst." (lacht) Er kennt mich, ich kann morgens einfach nicht reden.

Du hast mit dänischen Texten angefangen, jetzt präsentierst Du Deine Songs in Englisch. Ist das ein komisches Gefühl?

Medina: Nein, denn ich selbst habe englisch getextet, bis die Providers fragten, ob ich nicht dänisch singen wollte. Ich sagte ...

Ja, gute Idee?

Medina: Ich sagte: keinesfalls. Dann fuhr ich auf dem Rad nach Hause und mir kam der erste dänische Song in den Kopf. Das wurde dann der beste, den ich geschrieben habe bisher (lächelt). Wieder so ein Zufall ...

Fühlen sich dänische Songs anders an?

Medina: Englisch ist simpler, viel oberflächlicher, das habe ich jetzt gemerkt. Auf Dänisch kann ich doch klarer sagen, was ich will. Ich bin genauer, das erleichtert meine Arbeit, aber ich werde natürlich weiterhin englisch singen für den Rest der Welt.

Was war das für eine komische Sache, als Du letzten Monat bei einem Konzert nur wegen Deines Namens mit Eiern beworfen wurdest?

Medina: Ich darf da nicht drüber sprechen, es hat in Dänemark schon genug Staub aufgewirbelt, ging durch die Zeitungen ... Das ist eine politische Sache und sehr kompliziert. Tut mir leid, aber wir haben dieses Thema abgeschlossen. ~ Claudia Nitsche (teleschau)


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