Deadache

Allerdings: So dick die fünf Horrormaskenträger hier in Sachen Aufmachung, Poser-Riffing und Geisterbahnsound auch auftragen, unter dem Strich sind es erstaunlich dünne Liedchen, die hier zu Bombast-Hard-Rock-Hymnen aufgeblasen werden. Dass schnurstracks ins Ohr gehende Mitsinger wie "Monster Keep Me Company", "Dr. Sin Is In", "The Ghosts Of The Heceta Head", "Man Skin Boots" und das absolut radiokompatible Titelstück "Deadache" live bestens funktionieren, dass sie aus einer Teenie-Metal-Party gewiss ein hübsches Tollhaus machen dürften, das kann man sich schon vorstellen.

Aber auf CD hat sich das Potenzial der meisten Lordi-Songs doch arg schnell erschöpft. So etwas hat alles schon mal irgendjemand irgendwo irgendwann genauso oder besser gemacht. Würde Alice Cooper bei Slipknot einsteigen, wäre das vermutlich um Längen cooler und origineller als diese auf dicke Hose und krasse Maske getunten Kinderliedchen. Die besten Momente finden sich hier immer dann, wenn's auch inhaltlich lustig wird. "Evilyn" ist eine nette Abrechnung mit einer Ex-Liebe: "Evilyn you've gone too far. Cause your heart is made in hell." - Als ob Mr.Tomi "Lordi" Putaansuu so eine Höllenlady jetzt irgendwie anstößig zu finden hätte. Hat der Mann schon mal in den Spiegel geschaut? Ein Grinsen zaubert einem auch das "Phantom Of The Opera"-Thema in "The Devil Behind Her Smile" ins Gesicht: "I'll skin her before moriing. And find out what's behind that smile."

Ja, das ist der pechschwarze Humor, für den man diese Truppe einfach lieben muss. Also: so richtig toll ist das alles nicht, aber Spaß macht's halt schon.