Lordi

Der Song eher durchschnittlich, die Vocals nur mäßig überzeugend - das macht wohl nichts. Was zählt, ist die abgedrehte Show (bereits "Kiss" hatten dies vor Jahrzehnten gezeigt). Und die Show - das hatten die Finnen zweifellos drauf. Klar - sie brauchen wahrscheinlich einen LKW-Anhänger voller Schminke und einen weiteren für die Kostüme, wenn sie auf Tour gehen - aber es scheint sich zu lohnen.

Sie ziehen durch das Spiel mit tief verwurzelten Ängsten Aufmerksamkeit auf sich - und sind auf der Gewinnerseite. Es sei noch gesagt, dass der ihnen entgegengebrachte Vorwurf, satanistisch zu sein, reaktionärer Unfug ist - unabhängig davon, dass sie nicht teuflisch aussehen, sondern eher wie lepröse Aliens auftreten, distanzieren sie sich ausdrücklich vom Satanismus, wie unter anderem auch aus ihrem Song "Devil is a Loser" hervorgeht.

"Lordi" wurde 1992 von Lordi (Tomi Putaansuu), der als Sänger fungiert, gegründet. Bereits als Kind mit Musik aufgewachsen, prägte seine Vorliebe für die Band "Kiss" die musikalische Stilrichtung und das Outfit der Formation. Die Maskenbildnerei ist, wie unschwer zu erkennen ist, ebenfalls eine seiner bevorzugten Tätigkeiten, zumal die Band-Kostüme auf seine Entwürfe zurückgehen. Der Song-Contest 2006 war nicht die einzige Auszeichnung für "Lordi".

2003 gewannen sie die "Emma" für "Get Heavy" als das beste Hardrock/Metal-Album in Finnland. "Emma", ähnlich wie der deutsche "Echo", ist der wichtigste Musikpreis in Finnland.

Line-Up - Lordi (Tomi Putaansuu) - Gesang, Kita (Sampsa Astala) - Drums, Amen (Jussi Sydänmaa) - Gitarre, Awa (Leena Peisa) - Keyboards, Ox - Bass

Ex-Mitglieder - Magnum (Bass), Kalma (Bass), Enary/Erna Siikavirta (Keybords)