All I Ever Wanted

Die wird sich mal ganz schön ärgern, denn Nasen wie Max Martin arbeiten normalerweise ja mit ihr zusammen. Die ganzen feinen Songs, die also da irgendwo rumlagerten, sind jetzt weg, verschwunden, verbraten. Auch Avril Lavigne dürfte ein bisschen leiden, denn die ist die zweite, bei der man sich ordentlich bediente.

Doch auch wenn im Presseinfo der Plattenfirma das Übliche mit ein paar Erweiterungen steht und vom besten, persönlichsten Album schwadroniert wird, das die 26-Jährige bisher so aufnahm: An ihren Kolleginnen scheitert Clarkson natürlich. Ein paar Stromgitarren machen noch keine Rebellin aus, Streicher mögen zu einer gewissen Gefühligkeit führen - mit Gefühlen hat die aber selten zu tun, und letztendlich bleibt Clarkson ein Produkt, das Ergebnis einer Casting-Show. Songs wie "My Life Would Suck Without You", "Cry" sind seelenloser Produzenten-Muzak, der nichts bis wenig kann, außer DSF-Trailer zu vertonen oder genau dann eingespielt zu werden, wenn irgendjemand den "Big-Brother"-Container verlässt oder beim Topmodeln ordentlich auf die Schnauze fliegt. Dass die Sängerin mittlerweile immer öfter selbst an den Texten mitwirkt, ist ehren- und erwähnenswert, besser macht's die Lieder aber auch nicht. Und wer in Post-Timbaland und -Neptunes-Zeiten ernsthaft einen so lahmen Beat zimmern lässt wie in "All I Ever Wanted" und behauptet, der öde Diskostadl-Track "If I Can't Have You" sei eine "Mischung aus den Killers und Eurythimcs", dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.