Ballad of John Henry

Männer sehen dem Mozart des Blues andächtig zu, wenn er meisterhaft die Gitarre zupft, ein berühmter Gitarrenbauer hat sogar ein Modell nach ihm benannt. Frauen hören gerne seinen Texten zu, handeln sie doch verdächtig oft von Liebe. So auch auf seinem aktuellen, mittlerweile siebten Studioalbum, dessen erste Hälfte er als himmelhochjauchzender Frischverliebter aufnahm, die zweite hingegen als zu Tode betrübter Verlassener.

Ja, das ist Blues, Leid und Freude stehen hier selbstverständlich nebeneinander und bedingen sich gegenseitig. Die meisten der zwölf Songs hat Bonamassa selbst geschrieben, doch covert er auch gerne mal von anderen Größen wie Sam Brown ("Stop") oder Tom Waits ("Jockey Full Of Bourbon"). Hier liegt er hinter den Originalen, macht dies allerdings durch sein gekonntes Gitarrenspiel wieder wett. Joe Bonamassas Pluspunkt ist sein geringes Alter, die einprägsame Stimme und die Gabe, sich in dem von der Masse noch nicht ganz anerkannten Musikgenre Blues zu vermarkten. Für Einsteiger bestimmt eine gute Wahl, für Sich-Auskenner mit Sicherheit auch, denn hier gibt es Emotion, Können und Mythos in einem.