Die Flippers

"Die Ära ist vorbei"


Nach über vier Jahrzehnten gehen die Flippers auf Abschiedstournee

Aktueller Artikel im akuma.de Magazin zu Die Flippers
» Übersicht von Die Flippers anzeigen

"Die Ära ist vorbei"

Nach über vier Jahrzehnten gehen die Flippers auf Abschiedstournee

04.11.2010 "Beim letzten Konzert wird es bestimmt Tränen geben", fürchtet Olaf Malolepski. Der Sänger und Gitarrist der Flippers bereitet sich wie seine Bandkollegen Bernd Hengst und Manfred Durban allmählich auf das selbst gewählte Karriere-Ende vor: Kürzlich erschien ihr Abschiedsalbum "Es war eine wunderschöne Zeit", und im März beenden sie die letzte Tournee nach 41 Bühnenjahren. Mit ihren zeitlosen Fernweh-Schlagern hat das Trio eine treue Fangemeinde begeistert, über 40 Millionen Alben verkauft und dafür zahlreiche Preise gewonnen, darunter zwei Echos, 13 Goldene Stimmgabeln sowie unzählige Gold- und Platin-Schallplatten. "Die Preise habe ich in meinem Büro immer im Blickfeld. Sie animieren mich und machen mich dankbar", sagt der 64-Jährige, der im Interview erklärt, dass er noch gar nicht an die Rente denkt.

Herr Malolepski, das Abschiedsalbum der Flippers heißt "Es war eine wunderschöne Zeit". Was war der schönste Moment Ihrer Karriere, der Ihnen spontan in den Sinn kommt?

Die Flippers - M

Olaf Malolepski: 1986, als wir die Hitparade mit der "Roten Sonne von Barbados" gewannen. Den Erfolg haben wir zunächst gar nicht richtig realisiert, doch mit dem Titel begann unser Comeback.

In einem Interview sagte Ihr Kollege Bernd Hengst, dass Sie und Ihre Kollegen über 41 Jahren eine Ehe zu dritt führten ...

Malolepski: Wir sahen uns zuletzt zwar etwa an jedem dritten Tag im Jahr. Aber wenn wir auf Tour sind, fährt jeder mit seinem eigenen Fahrzeug, manchmal sind wir auch in unterschiedlichen Hotels untergebracht - da geht man sich nicht auf den Wecker. Im Gegenteil: Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir nach dem Konzert noch ein Gläschen miteinander trinken können.

Verbrachten Sie während ihrer Karriere mehr Zeit mit der Band als mit Ihrer Familie?

Die Flippers - E

Malolepski: (lacht) Ich kann von mir sagen, dass ich mehr mit meiner Frau und der Familie zusammen war. Als meine Kinder klein waren, hatte ich ein kleines Wohnmobil und nahm sie mit auf Tour. Später passten die Schwiegereltern auf sie auf, wenn sie zur Schule gingen. Aber meine Frau ist immer mitgereist. Die Flippers sind ja auch erst seit 1989 auf Tour gegangen, vorher haben wir nur an Wochenenden gespielt. Ich konnte Familie und Musik immer hervorragend verbinden.

Hat sich das Schlagergeschäft verändert, seit die Flippers Ende der 60er-Jahre gegründet wurden?

Malolepski: Gar nicht. Wir unterwarfen uns allerdings auch nie Strömungen und blieben uns treu. Ich denke, das macht unseren Erfolg aus.

Die Band hatte auch mit Misserfolgen zu kämpfen. Was hat Sie in dieser Zeit motiviert?

Malolepski: "Misserfolge" ist das falsche Wort: Den ersten Hit hatten wir 1969, dann wurde es 1972/73 ruhiger bis zu unserem Comeback 1986. Trotzdem verdienten wir mit der Musik so viel, dass wir davon leben konnten - nur war es eben etwas karger. Nebenbei versuchte jeder, in anderen Berufen unterzukommen: Bernd programmierte Computer, Manfred arbeitete als Fensterbauer, und ich bin staatlich geprüfter Tennislehrer und trainierte damals erfolgreich.

Und Sie haben 1973 unter dem Namen Christian Peters einige Singles veröffentlicht.

Die Flippers - \"

Malolepski: Richtig, das habe ich aber nur ein halbes Jahr lang gemacht. Auf Dauer kann man nicht zwei Herren dienen.

Haben Sie in dieser Zeit jemals mit dem Gedanken gespielt, sich zu trennen?

Malolepski: Nie. Musik ist mein Leben und die Flippers waren immer die Nummer eins.

Was war ausschlaggebend dafür, dass die Flippers nun einen endgültigen Schlussstrich ziehen?

Die Flippers - Ü

Malolepski: Da hat jeder sein eigenes Motiv. Nach vier gemeinsamen Jahrzehnten will der ein oder andere sein Privatleben führen und mehr Freizeit haben. Ich selbst werde immer im Leben Musik machen. Aber ein Comeback mit der Band ist definitiv ausgeschlossen - die Ära ist vorbei.

Haben Sie schon konkrete Pläne für Ihre berufliche Zukunft?

Malolepski: Meine Tochter Pia singt auch sehr gut, vielleicht werde ich mit ihr gemeinsam etwas machen. Ob ich produziere oder singe, lasse ich mir aber offen.

Die Lieder der Flippers handeln oft von Fernweh: Gibt es Reiseträume, die Sie sich noch verwirklichen wollen?

Malolepski: Im Prinzip sind wir drei sehr bodenständige Leute. Ich persönlich fühle mich wohl in Deutschland und wandere gerne, mache Nordic Walking und fahre Fahrrad. Mich zieht es nicht nach Australien oder Hongkong. Das Einzige, was ich mit meiner Frau vielleicht noch einmal gerne machen will, ist eine Schiffsreise nach Schweden und Norwegen. Allerdings weiß ich nicht, ob wir nicht seekrank werden. ~ Alexandra Petrusch (teleschau)


Interviews, Stories, Meldungen und CD-Kritiken zu Die Flippers

"Die Ära ist vorbei"

Nach über vier Jahrzehnten gehen die Flippers auf Abschiedstournee
"Die Ära ist vorbei"

"Beim letzten Konzert wird es bestimmt Tränen geben", fürchtet Olaf Malolepski. Der Sänger und Gitarrist der Flippers bereitet sich wie seine Bandkollegen Bernd Hengst und Manfred Durban allmählich auf das selbst gewählte Karriere-Ende vor: Kürzlich erschien ihr Abschiedsalbum "Es war eine wunderschöne Zeit", und im März beenden sie die letzte Tournee nach 41 Bühnenjahren. Mit ihren zeitlosen Fernweh-Schlagern hat das Trio eine treue Fangemeinde begeistert, über 40 Millionen Alben... mehr »


Weitere Meldungen zu Die Flippers