Broken Bells

Die Macht der Freundschaft


Broken Bells veröffentlichen ihr selbstbetiteltes Debüt

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Die Macht der Freundschaft

Broken Bells veröffentlichen ihr selbstbetiteltes Debüt

08.03.2010 Vielleicht unterschätzt man manchmal die Rolle, die Freundschaft im Kreativprozess spielen kann. Gerade, wenn Größen zusammenarbeiten, geht man davon aus, dass sich die Talente schon ergänzen werden. Ohne allzu viele Emotionen, ohne menschliche Nähe. Dass Kreativität, wenn sie ein Gemeinschaftsprozess sein soll, oft gehörig Reibung mit sich bringt, zeigen schließlich viele Meisterwerke. Die letzten drei Beatles-Alben etwa, oder auch das Gesamtwerk der Band Oasis. Broken Bells sind der Beweis dafür, dass es auch andersherum geht. Zwei Musiker, die sich über die Jahre schätzen lernten und schließlich Freunde wurden. James Mercer, Sänger der beliebten und zuletzt in eine Existenzkrise geratenen Indiepopper The Shins, und Brian Burton, besser bekannt als Danger Mouse und noch besser bekannt als eine Hälfte von Gnarls Barkey ("Crazy"). Sie veröffentlichen jetzt ihr Debüt, das ebenso wie die Band - und sie legen Wert darauf, dass es kein Projekt, sondern eine Band ist - auf den Namen Broken Bells hört.

Die Entstehung der Songs, die sich in einem wunderbaren Spannungsfeld zwischen Country, Soul, Psychedelic und Beats bewegen, verdankt sich dabei einer sehr rührenden Geschichte: James Mercer und Brian Burton merkten schon nach ein, zwei Studiosessions, dass ihnen die Zusammenarbeit viel Freude bereitete. Als Konsequenz verlegte Mercer seinen Wohnsitz über den Zeitraum eines ganzen Jahres immer wieder in Burtons Haus in Eagle Rock, einen Vorort im Norden von Los Angeles. Brian Burton erinnert sich: "Wir wachten auf, wir frühstückten. Wir machten Musik, unterhielten uns, fuhren einkaufen, schauten Filme, gingen etwas trinken. James war auf eine sehr klassische WG-Art mein Mitbewohner."

Broken Bells - V

Das Ergebnis: Die beiden lernten, sich zu vertrauen. Sie lernten, dass es keine Schande ist, vor dem anderen Schwächen zu haben, musikalisch von ihm abhängig zu sein. Vor allem für Mercer war das eine ungewohnte Situation: "Bei den Shins schrieb ich meine Songs meistens alleine und hatte dementsprechend die Kontrolle über den Entstehungsprozess. Die Vorstellung, improvisieren zu müssen, und dabei auch noch jemanden zufriedenzustellen, machte mir Angst", erinnert er sich.

Für Burton hingegen ist Teamarbeit die Normalität. Er arbeitete in der Vergangenheit mit Künstlern wie Cee-Lo, Damon Albarn, Beck und Martina Topley-Bird zusammen. Das Paste Magazin, Lifestyle-Fachblatt aus den USA, kürte ihn zum "besten Produzenten der vergangenen Dekade". Trotzdem spart er nicht an Lob für Mercer: Ein "unglaubliches Gespür für Melodien" besitze der, zudem die Stimme, die ihm selbst abgehe. Und in der Tat: Die Powerpop-Kompetenzen Mercers, dazu der Ideenreichtum Burtons am Keyboard und eine ungemein klare Produktion ergänzen sich aufs Beste. Da verwundert es kaum, dass die beiden bereits an die nächste Platte denken. Tausend Ideen, so sagt Burton, habe man bereits, sowohl Gnarls Barkley als auch die Shins werden deshalb auf unbestimmte Zeit pausieren.

Irgendwann holt er sein iPhone heraus und zeigt ein recht dunkles Foto von seinem Studio: Er benennt die Keyboards, die man nicht wirklich erkennen kann, einzeln und erklärt, dass man schließlich noch nicht alle ausprobiert habe. Mercer muss, angesichts von so viel Enthusiasmus, ein bisschen lachen. Aber es ist das Lachen eines Freundes, und das klingt richtig, richtig schön. ~ Jochen Overbeck (teleschau)


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