Dass Silbenverdreher, Lautmaler und Wortspielkönig Willy Astor erst jetzt darauf gekommen ist ... "Cosmic" und "Komik" - die beiden Bezeichnungen hören sich mit etwas gutem Willen durchaus ähnlich an. Und wenn man so will, ist der gebürtige Münchner ja seit jeher auf die Suche nach dem richtigen (Wohlfühl-)Klang - nicht nur, was seine Reime betrifft. Seit über zehn Jahren beweist der Wortakrobat mit seinen Instrumentalalben "The Sound Of Islands", dass er auch Musiker, Komponist und vor allem ein hervorragender Gitarrist ist. Auf "Pulsonic - Cosmic Lounge", dem fünften Teil dieser Reihe, tritt diese Fähigkeit aber fast etwas in den Hintergrund. ~ Stefan Weber (teleschau) aufklappen »
Denn für dieses Album packt Astor gemeinsam mit seiner Band zehn Highlights aus seinen bisherigen Instrumentalalben in ein Chillout- und Lounge-Gewand. Und zugegeben: In einem Musikgenre, das man mit ultraschicken Bars im Retro-Style, After-Work-Partys und Café-Del-Mar-Samplern verbindet und das seit mindestens zehn Jahren im besten Falle "nur" nervt, stellt "Pulsonic" inmitten eines Meers von wellen- und gleichförmigen Kuscheldeckensounds tatsächlich eine Insel der Geschmackssicherheit dar.
Aber auch Astor tappt an der ein oder anderen Stelle in bekannte Fallen: Gerade zu Beginn zerfließt "Pulsonic" geradezu, groovt lässig und unaufdringlich, treten die Akustikgitarren-Melodien zugunsten der programmierten Sounds etwas zu sehr in den Hintergrund. Kleinere Highlights im Albumverlauf ergeben sich vor allem, wenn seine Mitstreiter Akzente setzen dürfen: So retten Fender-Rhodes-Klänge den Brasil-Bossa "Que Suerte" vor der Bedeutungslosigkeit, im ebenfalls sommerlichen "Home Swing Home" verhindert das Saxofon schlimmeres Dahinsäuseln.
Astor selbst wünscht dem Hörer im Übrigen viel Spaß beim "Soundbaden auf der Insel von Pulsonic". In diesem Fall - das Wortspiel sei bitte verziehen - dürfte sich die Anhängerschaft aber auf absolute "Warmduscher" beschränken.