Molina & Johnson

Für ein Mindestmaß an Variation ist gesorgt: Johnson und Molina, die ihre Arbeiten im Wechsel vortragen, könnten gesanglich kaum weiter voneinander entfernt liegen. Johnson, der leicht fistelige, schneidende Phrasierer. Molina, der kleine, schmächtige Mann mit einem Organ, das wie ein Kojotenruf durch die Weiten der Prärie hallt. Instrumentell lässt sich unter solchen Vorgaben leicht auf Sparflamme kochen. Hier wimmert einsam die Singende Säge, dort fallen einzelne Klavierakkorde wie Zentnerlasten auf Asphalt. "In the Avalon / Little Killer" ist eine von Johnson bekannte Gespensterandacht. Die Slide-Gitarren-Miniatur "Each Star Makes A Day" einer der erhebenden Molina-Momente, der auch einer frühen Arbeit, sagen wir "Ghost Tropic" genügt hätte. Wie auch der "34 Blues", den Molina bewegend zur Akustikgitarre wehklagt. Dennoch: Wenn das Werk der beiden Fleißbienen jeweils ein einziger großer Song ist, dann ist diese Split-Arbeit unterm Strich doch eher ein Zwischenspiel, eine Bridge. Mit der schönen Gewissheit: Anschließend geht's weiter.