Guitar Gangsters and Cadillac Blood

Social Distortion, Metallica und der King - nicht zufällig fällt einem das alles ein, wenn man Volbeat sieht und vor allem hört. Die Dänen vermengen Rockabilly, Rock'n'Roll, Thrash-Metal, Surfpunk und schwarze Johnny-Cash-Coolness zu einem ganz eigenen, maximal aufregenden Sound. Natürlich, da ist offensichtlich sehr viel Masche dabei, möglicherweise steckt sogar Kalkül dahinter, wer weiß das schon. Aber Volbeat ziehen ihren Stiefel dermaßen gekonnt, stimmig und stilsicher durch, dass sich ein solcher Kiritikansatz schnell erschöpft. Mit ihrem Markenzeichen, dem Elvis' Stimme nicht unähnlichen Gesang Michael Poulsens, steht diese Band nun einmal ziemlich allein auf weiter Flur. So was gibt's im ganzen Heavy-Metal-Universum kein zweites Mal. Und deshalb lautet die Prognose ganz eindeutig: Diese Band, die so vieles, von dem, was der gemeine Rockfan so liebt, vereint, marschiert weiter unaufhaltsam auf den ganz großen internationalen Erfolg zu!

Volbeat verhehlen ihre Einflüsse nicht, sondern tragen ganz offen und mit Stolz zur Schau, wes Geistes Kind sie sind. Wie schon auf den ersten Alben, finden sich auch auf "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" diverse Verweise. "Wild Rover of Hell" darf als Tribut an Metallica verstanden werden. "We" wurde durch Johnny Cash inspiriert, Hank Williams wird mit "I'm So Lonesome, I Could Cry" gecovert, und die dramatische Punk-Hymne "Making Believe" ist jedem Social Distortion-Fan wohlbekannt (wenngleich der Song im Original von Kitty Wells ist). Highlights sind die Single "Maybellene i Hofteholder" (über den Stalker einer Strip-Tänzerin) und "Mary Ann's Place", der eingängigste Song auf dem Album, in dem Poulsen im Refrain-Duett mit der dänischen Sängerin Pernille Rosendahl für Gänsehaut-Momente sorgt. Abgefahren ist auch der Inhalt. Grundthema des Albums ist die Geschichte eines Mannes, der mitten in der Wüste in einem Cadillac gefunden wird. Er wurde durch sieben Schüsse ermordet. Laut Poulsen erfährt der geneigte Hörer erst auf dem nächsten Album alles über die Hintergründe ... Die spinnen, die Dänen, klar, aber geil sind die halt schon.