Ramanamadudu. Diggidam, diggidam, diggidam, diggidam. Rakkatakk. Plemplem? Nö. Schon mal zugehört, wenn sich Heavy-Metal-Musiker im Studio oder Proberaum unterhalten? Na also. Rideldidideldideldididel, damdam, spiel es doch so. Sagte der Schlagzeuger zum Gitarristen. Van Canto tragen solcherlei Konversationskrücken nach draußen. Machen - Achtung! - A-cappella-Metal. ~ Alexander Diehl (teleschau) aufklappen »
Epochal eigentlich: Eine als Heavy Metal zu klassifizierende Gruppe kommt ohne Gitarren aus. Oder besser: Das Instrumentarium wird auf die menschliche Stimme übertragen. Hier der Bass, dandan. Dort das Solo, in einen Verstärker gesungen, damit es verblüffend ähnlich wirkt. "Higher Rakkatakka"-Vocals dazu, weibliche und männliche Leadstimme drüber, das Schlagzeug als einziges Instrument hintendran gestellt. Mächtig spannend.
Die Idee brüteten die Musiker selbst aus. Keine Marketingerfindung. Der Erstling "A Storm To Come" hielt, was sein Name versprach. Das GUN-Label biss an, Wacken rief. "Hero" wurde von Charlie Bauerfeind in den Twilight Hall Studios produziert, Hansi Kürsch ist als Gast mit von der Partie. Sich lustig zu machen, steht hier nicht im Mittelpunkt. Obgleich es manchmal putzig anzuhören ist, wenn sich der Zungenbrecher an den Nackenbrecher schmiegt.
Nach den starken Songs des Debüts vom Schlage "The Mission" - das in Videoform übrigens auf der lohnenswerten Bonus-DVD enthalten ist - zeigen auch die Eigenkompositionen auf "Hero", dass Van Canto ihr Konzept nicht zum Kaschieren gebrauchen. "Speed Of Light" oder "Quest For Roar" würden im üblichen Klangkosmos zwischen all den Power- und Melodic-Metal-Truppen nicht untergehen.
Schwieriger fällt da die Beurteilung der Coverversionen, die gegenüber dem Vorgänger an Bedeutung gewonnen haben: "Wishmaster" von Nightwish bleibt recht unauffällig, die Fassung von "The Bard's Song - In The Forest" dürfte Blind Guardian gefallen haben. "Stormbringer" fällt etwas ab, was jedoch weniger an der exotischen Umsetzung liegt als vielmehr daran, dass Sänger Sly kein David Coverdale ist. Interessanter: Eine mit Mut geschmückte Interpretation des Maiden-Klassikers "Fear Of The Dark" und "Kings Of Metal", das - dumdidumdududum, Mänowoooor - dann doch gefährlich nahe am Schenkelklopfer sitzt.