2007 gehörten die Punkrocker von Against Me zu den Durchstartern der Szene. Trotz ihres Labelwechsels zum Majorlabel Warner überzeugte ihr Longplayer "New Wave" auch große Skeptiker. Die allseits bewährte Mischung aus mit Herzblut gespieltem Punk und gezielt eingesetzten Durchschlags-Melodien war besser den je. Nicht minder kredibel lebt nun Against-Me-Frontmann Tom Gabel seine Kreativität in Form einer Solo-EP aus. ~ Constantin Aravanlis (teleschau) aufklappen »
In gut 20 Minuten, die auf sieben Songs verteilt sind, besinnt er sich auf alte Tage zurück, in denen er mit akustischer Gitarre bewaffnet als gut gelaunter Agitator durch die Lande zog und gegen Ungerechtigkeiten des fett gewordenen Establishments wetterte.
Und so zaubert Gabel nun "Heart Burns" aus dem Hut und harkt sich hart arbeitend eine Nische in den eng bewirtschafteten Folk-Acker. Zwischen den üppigen Parzellen, die von Größen wie Billy Bragg, Bruce Springsteen und - klar - Bob Dylan bestellt werden ist noch eine kleine Furche frei geblieben. Da passt Mr. Gabels Saat super rein, tönt der doch mit der Mundharmonika "Anna Is A Stool Pigeon" oder lässt in "Conceptual Paths" zum Agit-Folk mal locker programmierte Rhythmen vom Stapel.
Doch so richtig austoben tut er sich bereits im Opener "Random Hearts", dessen düstere Hooks klingen, als hätte Gabel altes Label Fat Wreck Chords einen hoch dotierten The-Cure-Cover-Wettbewerb ausgerufen. Textlich packt der Mann aus Florida alles rein, was derzeit für sein Land wichtig ist: Anti-Krieg und Pro-Demokrat. Er ist und bleibt halt ein Guter, der Tom.