Beginning, a Detour, an Open Ending

Die Reise beginnt in Tina Dicos Heimat, im eher kalten Dänemark, im Studio eines Freundes in ihrer Heimatstadt Aarhus. Auslöser für ihre musikalische Reise war wohl eine unglückliche Liebe. Denn von dieser erzählen die sechs Folk-Pop-Songs auf "A Beginning" - ein bizarrer Albumtitel, da die Lieder eigentlich vom Ende einer Liebe erzählen. Gleichzeitig ist es der Anfang von etwas Neuem, neuer Verliebtheit etwa.

Das größte aller Themen, die Liebe, ist bei Tina Dico in kluge, kleine Gedankenspiele verpackt. Kein schwerer Kitsch im musikalischen Koffer, dafür jede Menge leichter poetischer Geschichten. Schwer ist allein die Melancholie, die über jedem Lied zu schweben scheint. Sie begleitet Tina Dico an jeden Ort, auch in ihre Wahlheimat London. Der britischen Hauptstadt widmet die Dänin einen der besten Songs des Mittelparts "A Detour" - dem düsteren Teil der Triologie. Auch später wird es nur unbedingt heiterer. Reisen, zumindest allein reisen, ist eben ein nachdenklicher, manchmal auch trauriger Prozess, während dem man vieles klarer sieht und vieles erst erkennt. Das Ende von Tina Dicos Reise bleibt offen. "An Open Ending". Sie überlässt es ihren Hörern, wo sie ankommen wollen. Einige von ihnen dürften auf jeden Fall immer wieder zu diesem Album zurückkehren.

Auch der Entstehungsprozess, den die Sängerin im Booklet auf sehr persönliche Weise schildert, glich einer Reise. Die Songs entstanden häufig erst im Studio während der Aufnahmen. Man weiß auf Reisen eben nie, was als Nächstes kommt, wenn man nicht gerade die All-Inclusive-Pauschale gebucht hat. Tina Dico ist Musik für musikalische Backpacker, die Lust auf Abenteuer, Überraschungen und große Gefühle haben.