Head Stunts

Anno 2008 haben The Datsuns nun einen neuen Schlagzeuger und ein neues Label - und siehe da: Streich Nummer Vier, "Headstunts", ein Anagramm aus dem Bandnamen, tut genau das, was es verspricht: Es sammelt alle guten Band-Tugenden der letzten Jahre auf, mischt deren Reihenfolge und Positionen neu und generiert daraus ein frisches Derivat altbekannter Rock-Schemata. Doch anstatt blind dem Rock'n'Roll hinterherzulaufen, wird das altgediente Steckenpferd von den kleinen Brüdern Sleaze-, Glam- und Power-Rock beerbt, die wiederum dem alten Onkel Acid zu viel über die Schulter geschaut haben.

Freilich artet das bei den Datsuns nicht in unbegrenzter Gniedelei und uferlosen Feedback-Ausbrüchen aus. Kurz und knackig heißt und hieß die Devise, doch Ausnahmen bestätigen auf "Headstunts" die Regel. Im etwas längeren "Eye Of The Needle" dürfen Black Sabbath, Pink Floyd und Deep Purple gleichzeitig zitiert werden, ohne dass man vom überraschend spacig klingenden Outfit der Datsuns irritiert wäre. Selbst das fast achtminütige Hippie-Monster "Somebody Better", das alle Klischees der Beatles, Doors und The Who zugleich aufs Korn nimmt, kann auf ganzer Länge überzeugen. Wer hätte vor Kurzem noch gedacht, dass dem Quartett neben den üblichen Garagen-meets Schweinerock Banalitäten, jene Ausflüge in experimentelle Sphären dermaßen gut stehen würde! Respekt!