Telekinesis!

Für die Entstehung von "Telekinesis" viel wichtiger als die netten Anekdoten sind zwei andere harte Fakten: So hielt Death-Cab-For-Cutie-Gitarrist und Indie-Pop-Starproduzent Chris Walla seine schützende und helfende Hand über die Aufnahmen. Gemeinsam mit Lerner nahm er jeden Song an einem Tag auf, mischte ihn fertig, bevor der nächste Song in Angriff genommen wurde.

Spontan, unbeschwert und dennoch zum richtigen Zeitpunkt bestimmt - so klingt "Telekinesis" denn auch. Lerner schüttelt in jeder Hinsicht unbedenkliche Popmelodien aus dem Ärmel, platziert sie zielsicher in die goldene Mitte zwischen Indie-Rock und Power-Pop. Und versucht die ihm scheinbar ja schon früh vorhergesehene Rolle als Musiker möglichst unterschiedlich zu interpretieren - als verträumter Folk-Hippie ("Rust"), fröhlicher Weltenbummler ("Tokyo"), aber auch als straighter Weniger-Rock-und-mehr-Roller ("All Of A Sudden") gibt er denn auch eine überzeugende Vorstellung. Wohlgemerkt: Umwerfend ist das alles nicht. Aber charmanter, gut gelaunter und teilweise auch witziger - bei "Awkward Kisser" beschwert sich Lerner über das seiner Meinung ungerechtfertigte Urteil, er sei ein schlechter Küsser - ist US-Indie-Pop 2009 bislang kaum gewesen.