Censored Colors

Nicht jeder wird von dieser angetan sein. Denn das neue Album "Censored Colors" beginnt sehr, sehr langsam. Fast wie ein ruhiges Popalbum, was einigermaßen erstaunt, da die Musiker ihre Wurzeln im Hardcore haben. "Waiter: You Vultures!" war ein Manifest der Freiheit, weswegen das Album wohl diese erstaunlich positive Resonanz hatte.

Es war kein Indie-Album aber wo sonst hätte man diesen tollkühnen Stilmix einordnen sollen? Wo? Völlig verrückt, dieser John Baldwin Gourley und seine Musiker. Eigenartig dann auch "Church Mouth", das zweite Album. Eine ganze Ecke weniger kantig, quasi im Wortsinn. Irgendwie nur mehr langatmig, an alte Zeiten, alte Helden angelehnt, in den Sechzigern verwurzelt. Jetzt ein weiterer Schritt, natürlich selbst finanziert, auf dem eigenen Label veröffentlicht, niemandem verpflichtet. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt ein großartiges Werk.

"Censored Colors" wirkt unentschlossen. Sehr poppig, sehr schwermütig gleichermaßen, die Songs stehen weit weg von einander. Sollten sich Portugal. The Man zum Ziel gesetzt haben, jedes Mal anders zu klingen und möglichst wenig Zusammenhänge zu den Vorgängern zu zeigen, läuft es gut. Ansonsten: gewöhnungsbedürftig.