Papa Roach

Rockmusik als Lebensweg


Papa-Roach-Bassist Tobin Esperance über NuMetal und das harte Leben auf Tour

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Rockmusik als Lebensweg

Papa-Roach-Bassist Tobin Esperance über NuMetal und das harte Leben auf Tour

26.03.2009 Die langweilige Tristesse ihrer nordkalifornischen Heimatstadt Vacaville war es, die sie schon als Jugendliche zu den Instrumenten greifen ließ. Mit viel Übung und jeder Menge Herzblut landeten Papa Roach schließlich im Jahr 2000 ihren bisher größten Hit "Last Resort". Seit ihrem weltweiten Erfolg ist nicht nur ihre Musik stärker und lauter geworden, vor allem sind die vier Jungs inzwischen erwachsene Männer und Familienväter. Mit einem neuen Schlagzeuger an Bord greifen sie nun drei Jahre nach ihrem letzten Album "Paramour Sessions" wieder an. Wie die Band Familie und Tourleben unter einen Hut bringt, erzählt Bassist Tobin Esperance im Interview.

Schon die erste Single-Auskopplung Eures neuen Albums "Metamorphosis" hat hierzulande für einigen Wirbel gesorgt. Das Video zu "Hollywood Whore" ist anscheinend zu brutal für das deutsche Fernsehen, die Ausstrahlung wurde verboten. Was sagst Du dazu?

Papa Roach - K

Tobin Esperance: Das ist totaler Mist. Was stimmt nicht mit unserem Video? Wegen des blutigen Endes? Mögt Ihr kein Blut da drüben?

Es ist ja schon eine Art "Splatter"-Video ...

Esperance: Ach, ich finde, es ist nicht so schlimm. Es ist sogar eines unserer besten Videos. Wir haben es auch auf Youtube gestellt, da kann es sich jeder anschauen.

Gerade erschien Euer neues Album. Wie denkst Du darüber?

Papa Roach - W

Esperance: Ich bin total aufgeregt. Die Platte ist endlich fertig! Wir haben das Album vor fast einem Jahr geschrieben und waren damit ein halbes Jahr auf Tour. Wir haben einige Songs schon vor einer Million Leuten live gespielt, bevor das Album veröffentlicht wurde. Für "Hollywood Whore" und "Lifeline" bekamen wir jede Menge Feedback. Die Kids sind total abgegangen. Wir können es nicht erwarten, bis jeder das Album hört.

Ihr wurdet gerne dem Nu Metal zugeordnet, ein Genre, das inzwischen eher verpönt ist. Wie stehst Du dazu?

Esperance: Die Leute können unsere Musik nennen, wie sie wollen. Ich sage dazu nicht "Nu Metal", ich nenne es einfach Musik, es ist Rock'n'Roll.

Gibt es irgendeinen Künstler oder eine Band, mit dem Du gerne zusammenarbeiten möchtest?

Esperance: Wir waren schon mit vielen großartigen Bands auf Tour, wie etwa den Red Hot Chili Peppers, Mötley Crüe oder den Guns N' Roses. Es wäre absolut großartig, mit Nine Inch Nails auf Tour zu gehen. Oder mit Jane's Addiction. Ich habe gehört, sie arbeiten wieder zusammen. Das sind zwei meiner Lieblingsbands.

Wie war es, mit Mötley Crüe auf Tour zu sein?

Esperance: Das war cool. Sie sind definitiv eine der beeindruckendsten Heavy Metal-Bands der Achtzigerjahre. Es war toll, mit ihnen unterwegs zu sein. Sie haben jeden Abend eine großartige Rockshow abgeliefert.

Im April spielt Ihr ein paar Konzerte in Deutschland ...

Esperance: Ja, wir sind schon sehr aufgeregt. We're gonna rock the "Scheiße" out of you! Die deutschen Fans haben uns immer die größte Unterstützung gegeben und wir können es nicht erwarten, endlich wieder dort aufzutreten.

Du hast ebenso wie Deine Bandkollegen Frau und Kinder. Die werden Euch nicht auf Tour begleiten, oder? Ist es nicht schwer, so lange ohne sie zu sein, wenn Ihr ein halbes Jahr lang unterwegs seid?

Esperance: Sie kommen ab und zu und besuchen uns. Aber sie kommen nicht mit auf Tour und es ist echt hart, so lange von ihnen getrennt zu sein. Das ist auch das, was mich auf Tour am meisten auffrisst. Aber das ist nun mal Teil unseres Lebensstils, es ist mein Job. Ich habe mich dafür entschieden, eine Familie zu gründen, aber Musik ist mein Geschäft. Und auf Tour zu gehen ist nun einmal Teil davon, damit muss ich leben. Meine Familie versteht das, sie kommen mich besuchen und wir reden jeden Tag miteinander. Dank Computer und dem ganzen Zeug können wir über Skype miteinander telefonieren. Das ist wirklich gut für eine Fernbeziehung, wenn man spät abends noch miteinander sprechen will.

Inwiefern hat der große Erfolg von Papa Roach Dein Leben verändert?

Esperance: Ich würde eher sagen, Papa Roach hat mein Leben ausgefüllt. Alles, was ich seit meinem 13. Lebensjahr gemacht habe, hat sich um Musik gedreht. Deshalb würde ich sagen, das ist mein Leben. Genau das ist der Grund, warum wir das, was wir machen, so verdammt ernst nehmen und mit so viel Leidenschaft dabei sind. Es geht nicht darum, nur cool zu sein. Wir machen Musik, seit wir Kinder sind, weil es in der Kleinstadt, aus der wir kommen, einfach nichts anderes zu tun gab. Und wir haben es geschafft. Wir hatten Glück, wir haben uns den Arsch aufgerissen, so wurden wir mit der Zeit immer besser und besser. Das ist nun mal unser Lebensweg.

Du hast eben Deine Heimatstadt erwähnt. Hast Du noch immer Verbindungen dorthin? Ist sie so etwas wie ein Rückzugsort für Dich?

Esperance: Nein, ich hänge überhaupt nicht an der Stadt. Ich kümmere mich einen Dreck darum. Das einzig Gute an meiner Heimatstadt ist, dass man da richtig gut mexikanisch essen kann.

Eine Frage, die man derzeit jedem Amerikaner stellen muss: Was denkst Du über den neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama? Glaubst Du, dass sich Amerika verändern wird?

Esperance: Ich muss an ihn glauben. Ich bin so froh, dass wir einen Präsidenten haben, der sich ausdrücken kann und etwas sagt, das tatsächlich Sinn macht. Aber ich denke, Veränderung kann nicht durch ihn allein enstehen. Ich denke vielmehr, es liegt nun an allen von uns, sowohl als Individuen, als auch als Land, etwas zu verändern. Das ist es, worauf es ankommt. ~ Elisabeth Singer (teleschau)


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