We Want In

Die Outlawz, früher Outlawz Immortalz, hatten ihre glänzendste Zeit bis zur Mitte der 90-er. Aber nach dem Tod der schillernden Galionsfigur Tupac und des Mitbegründers Kadafi sprangen mehr und mehr Mitglieder des einstigen Zehner-Kombinats ab, sodass heute nur noch E.D.I., Kastro, Young Noble und Stormey übrig sind. Immerhin waren viele verschiedene Produzenten und Gäste an dem Produkt beteiligt: K-Salaam & Beatnick, Aktual, Kaiser Sosa, Cosmo, Tha Nox, Boondox, J-Bo, Cozmo und Ayo. Dies erklärt vielleicht die zwei so unterschiedlichen Qualitäten der Songs. Denn während sich Tracks wie "Love Of Money" melodisch, poppig, trotzdem melancholisch und nicht so aufgesetzt-finster gerieren, sich "Thuggin Till I Die" als fast schon süßliche R'n'B-Ballade zeigt und das tanzbare Stück "Take It Off" als Pop zu bezeichnen ist, klingen andere Teile des Albums ganz anderes. Die eben genannten Stücke könnte den Outlawz die Tür der beschworenen Industriebosse nämlich schon öffnen. Aber der Titeltrack "We Want In", "Everything Happenz 4 A Reason", "Failure" oder "It's My Turn" dürften sie dann gleich wieder schließen. Denn finsterer Düsterrap mit sämtlichen abgenudelten Attitüden und Plattitüden der vergangenen Gangsta-Ära der 90-er wird keinem TV-Produzenten oder Industriemagnaten den Respekt abringen, den die Outlawz für sich fordern. Zu wenig innovativ, zu unkreativ.