Foreigner

Kräftig in den Hintern treten!


Geben sich kämpferisch: Foreigner veröffentlichen ihr erstes Studioalbum seit 16 Jahren

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Kräftig in den Hintern treten!

Geben sich kämpferisch: Foreigner veröffentlichen ihr erstes Studioalbum seit 16 Jahren

26.02.2010 Sie füllen bis heute große Hallen, spielen umjubelte Konzerte: Denn auch wenn Foreigner vor allem in den 80er-Jahren erfolgreich waren, mit Rocknummern wie "Urgent" und "Hot Blooded" und gefühlvollen Balladen wie "I Want To Know What Love Is" die Charts eroberten - gerade die deutschen Fans hielten dem britisch-amerikanischen Sextett stets die Treue. Trotzdem feiert die Band um Gründungsmitglied und Gitarrist Mick Jones nun eine Art Comeback. "Can't Slow Down" ist das erste Album seit 16 Jahren, das neues Songmaterial enthält. Zudem feiert Sänger Kelly Hansen, der den nach zwischenzeitlichen Querelen und schwerer Krankheit ausgeschiedenen Lou Gramm ersetzt, sein Albumdebüt. Und der neue Frontmann lässt im Interview keinen Zweifel: Foreigner sind zurück - und wollen wieder ganz nach oben.

Warum ist die Zeit reif für das Comeback von Foreigner?

Foreigner - E

Kelly Hansen: Diese Band ist seit fünf Jahren in neuer Besetzung zusammen. Das war ein kompletter Neuanfang, nach den Spannungen zwischen den ehemaligen Band-Mitgliedern und Lou. Wir haben danach erst einmal viel live gespielt, waren auf allen Kontinenten unterwegs, um uns wieder in die Erinnerung zu bringen. Das braucht halt eine Weile. Aber jetzt sind wir so weit.

"Can't Slow Down" heißt das neue Album, das erste nach 16 Jahren Pause. Wie fühlt sich das an?

Hansen: Total gut. Es macht riesigen Spaß mitzukriegen, dass es ein so großes Interesse gibt, vor allem ein derart positives Medienecho. Mehr kann man kaum verlangen. Und nun werde ich immer wieder gefragt, was wir von unserem Comeback erwarten. Ich kann nur erwidern: Wir haben hart an diesem Album gearbeitet. Aber wir erwarten nichts, wir freuen uns einfach nur.

Der Albumtitel klingt aber ziemlich kämpferisch ...

Foreigner - W

Hansen: Es ist auch eine Kampfansage! Wir stehen am Beginn eines neuen Kapitels und wollen diese Herausforderung annehmen. Die letzten vier Jahre haben wir einen Prozess durchgemacht, der irrsinnig intensiv war. Wir spielten mehr als 500 Konzerte und waren in 45 Ländern. Das verlangt dir eine Menge ab. Du opferst dein Zuhause, deine Familie und Freunde, aber das musst du nun mal machen, wenn du dorthin kommen willst, wo Foreigner schon einmal waren - ganz oben!

Wie sind Sie an den Spagat herangegangen, einerseits den alten Fans den gewohnten Foreigner-Sound zu bieten, gleichzeitig jedoch neu und frisch zu klingen?

Hansen: Indem wir versucht haben, niemandem gefallen zu wollen. Es wäre ein großer Fehler zu versuchen, irgendeiner Erwartung entsprechen zu wollen. Diesen Kampf kannst du nur verlieren. Auch hier gilt: Du solltest nur versuchen, dass du selbst zufrieden bist. Das macht es vielleicht nicht einfacher, aber wesentlich aufrichtiger.

Songs wie "I'll Be Home Tonight" oder "Give Me A Sign" klingen dennoch ein bisschen wie immer ...

Hansen: Ja, wir erhalten eine Menge Briefe, dass unser neues Album angeblich dort anknüpft, wo die Band mit "Foreigner 4" damals aufhörte. Das ist ein tolles Kompliment! Zumal wir das gar nicht geplant hatten. Wir haben einfach versucht, so gute Musik wie möglich zu machen.

"When It Come To Love" ist eine typische Foreigner-Ballade. Sie sehen sich zwar als Rock-Band, sind in Deutschland aber mit solchen Schmusesongs berühmt geworden.

Hansen: Ich weiß - "I've Been Waiting For A Girl Like You" war wochenlang in den Charts, "I Want To Know What Love Is" auch. Dabei war und ist diese Band eine Rock-Band. Nur können Foreigner eben auch große Balladen spielen. Aber wer uns live sieht, weiß, dass wir euch mit "Urgent", "Hot Blooded" oder "Juke Box Hero" kräftig in den Hintern treten! (lacht)

Was ist schwerer: neue Foreigner-Songs schreiben oder mit einer Legende wie Mick Jones zu arbeiten?

Hansen: Es ist überhaupt nicht schwer, mit Mick zu arbeiten. Im Gegenteil. Jemand mit seiner Erfahrung, seinem Ruhm und Urteilsvermögen an der Seite zu haben, ist ein fantastisches Gefühl. Da ist man versucht zu denken, Mick sei egomanisch oder arrogant oder er würde den Rock-Star raushängen lassen. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Mick ist sehr offen gegenüber neuen Ideen. Er hat diesen altmodischen Anspruch, dass diese Band gut klingt. Das ist für ihn eine Frage der Ehre.

Ihre Stimme klingt der von Lou Gramm zum Verwechseln ähnlich. Ein schweres Erbe ...

Hansen: Einerseits schon, denn ich bin mir bewusst, dass wir ähnliche Stimmen haben. Und ich weiß, dass Lou und ich auch ähnliche Einflüsse haben, wir beide kommen vom Blues und R&B, auch wenn ich in den Neunzigern bei Hurricane gesungen und seit dem das Image eines Metal-Shouters habe. Aber ich käme nie auf die Idee, Lou oder irgendjemand anderes zu imitieren. Wenn die sich die Fans die neue Platte anhören, werden sie sehen, wer ich bin.

Und was für ein Typ ist Kelly Hansen? Wer steckt hinter dem Rockstar?

Hansen: Es gibt eine Menge Geschichten und Klischees über Rock-Sänger: Die sind erstens total arrogant, benehmen sich zweitens wie ein Arschloch und sind drittens strohdoof. Ich versuche keinem dieser Klischees zu entsprechen! (lacht) Ich achte auch nicht auf meine Außenwirkung, sondern will einfach nur ich selbst sein. Wenn mir jemand ein Kompliment macht, sage ich artig danke, denke aber bei mir, dass nur ich mit mir selbst zufrieden sein muss. Ich glaube nämlich, wenn man den guten Schlagzeilen Glauben schenken will, muss man das mit den negativen auch machen. Die meisten Musiker kapieren das nur nicht.

Ein Comeback birgt immer das Risiko, den Legendenstatus der Band zu gefährden. War Ihnen das bewusst?

Hansen: Sicher. Ich selbst habe schon für erfolgreiche Künstler gearbeitet, die Angst hatten etwas Neues zu wagen. Die bewegten sich lieber auf sicherem Terrain und schrieben keine neuen Songs mehr, weil sie Angst hatten, den Status, den sie mal besaßen, zu verlieren. Aber mit dieser Haltung stagnierst du. Und du hast Angst. Die ganze Zeit. So würde ich nie leben wollen. Und Mick auch nicht. Er hatte das Selbstbewusstsein dieses Comeback zu wagen und sieht uns als Team, das es schaffen kann.

Foreigner kommen in Kürze auf Tour. Worauf können sich Fans freuen?

Hansen: Nun, wir werden die neuen Songs und natürlich auch viele Klassiker spielen. In den USA läuft unsere neue Single schon sehr gut. Wir werden bis dahin schauen, inwieweit auch die Fans in Europa die neuen Songs annehmen und dann unsere Show darauf abstimmen.

Foreigner auf Deutschland-Tournee

15.4., Karlsruhe-Rastatt, Badener Halle

16.4., Bamberg, Jako-Arena

17.4., Hamburg, Color-Line-Arena

18.4., Frankfurt, Jahrhunderthalle ~ Stefan Woldach (teleschau)


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