Empire of the Sun

Die Sichtweise der Menschen verändern!


Empire Of The Sun wollen alles und noch ein bisschen mehr

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Die Sichtweise der Menschen verändern!

Empire Of The Sun wollen alles und noch ein bisschen mehr

12.03.2009 Extravaganz als konzeptueller Überbau einer Popformation ist nichts Neues - Bezüge zu den späten 70er- und frühen 80er-Jahren in einer Zeit, in der schon der Eurodance der frühen 90-er recycelt wird, sind es ebenso wenig. Dass man als reine Reflektionsmaschine, die nur noch aus Einflüssen und Querverweisen besteht, scheitern kann, zeigt sich derzeit an der katastrophalen US-Band Iglu & Hartly. Die haben mit Empire Of The Sun dennoch eine Sache gemeinsam: Hätten mit MGMT nicht zwei wunderliche Post-Esoterik-Hippies im letzten Jahr der Musikindustrie gezeigt, wie das Ding mit der Massenbegeisterung funktioniert, hätte diese Bands kaum eine Plattenfirma unter Vertrag genommen. Doch wo eben genannte Kalifornier konsequent scheitern, geht die Rechnung bei den beiden Australiern von Empire Of The Sun auf.

Man kann diese Gruppe hassen, das ist klar. Wenn man sich das Video zu "Walking On A Dream" anschaut, das China als superbuntes Märchenland zwischen sattgrünen Parks und den urbanen Schluchten Shanghais schildert, dann rollen sich einem schon die Zehennägel auf. So viel artifizielle Glätte war selten, und dass die Bandmitglieder aussehen wie eine Hybride aus Großstadtindianer und New-Romantic-Heroen, kommt noch erschwerend dazu.

Empire of the Sun - D

Aber die Substanz, die ist eben auch vorhanden. Hinter Empire Of The Sun stecken zwei, die sich auskennen - in vermutlich sämtlichen musikalischen Spielarten der letzten 50 Jahre, aber dank langjähriger Banderfahrung auch in den Irrgärten der Musikindustrie. Im Gestrüpp zwischen Markterwartungen, überzogenen Hoffnungen, Hypes und Enttäuschungen. Nick Littlemore musiziert nebenher mit dem in Australien durchaus erfolgreichen Elektro-Projekt Pnau, Luke Steele veröffentlichte mit The Sleepy Jackson zwei Alben, die irgendwo zwischen Indiepop und dem verschwenderischen Gestus eines Rufus Wainwright anzusiedeln waren.

Littlemore ist ein wenig mundfaul, wenn man mit ihm über die Gründung der Band spricht. Klar, man würde sich schon ewig kennen. Und natürlich, man sei immer so beschäftigt gewesen, was auch der Grund für die vielen Jahre sei, die zwischen Findung und Debütveröffentlichung lagen. Das erste Treffen indes, das sei durchaus bemerkenswert gewesen. "Luke ist ein sehr schillernder Typ, der sich immer viele Dinge ausdenkt. Als ich ihn das erste Mal sah, schleppte er ständig diesen Koffer mit sich herum, in dem er alle möglichen Sachen transportierte", erklärt Littlemore. "Wir merkten sofort, dass zwischen uns eine ganz außergewöhnliche Verbindung herrschte. Und wir waren schon nach einer Stunde dabei, etwas gemeinsam aufzunehmen. Aber danach klappte es eben total lange gar nicht." Im Koffer, das übrigens der Vollständigkeit halber, war nichts außer einem Metallhandschuh.

Den Impuls für das Album gab schließlich ein Song, den Pnau mit Steele gemeinsam aufnahmen. Ab diesem Moment schaute Steele immer wieder bei Littlemore im Studio vorbei. "Wir schrieben drei oder vier Mal einen kompletten Song in ein paar Stunden. Als das so gut klappte, flog ich von Sydney nach Perth, wo Luke wohnt. Wir setzten uns ans Meer und schrieben die Story für das Album. So erkannten wir, welche Stücke noch fehlten." Trotz völlig verschiedener musikalischer Hintergründe half sicher die Tatsache, dass es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner gibt: "Wir konnten uns immer auf eine ganze Reihe von Sachen einigen", verrät Littlemore. "Positive Musik, würde ich sagen, positive Popmusik. Phoenix war sicher ein großer Einfluss, aber auch Fleetwood Mac oder Vangelis. Obwohl Luke eher aus der Country-Ecke kommt - er hat ein unfassbar gutes Ohr für die perfekte Melodie. So etwas habe ich bei noch keinem Menschen erlebt."

Dass beide die Kunstschule besuchen, bemerkt man dann doch. Diese visuelle Seite ihrer Biografie ist es dann auch, die wohl den besten Erklärungspunkt für oben genannte Extravaganz gibt: "Wir haben uns immer viel über Surrealismus und über Dada unterhalten, auch über verschiedene Spielarten der Konzeptkunst. Und ich hoffe, dass man das auch in unseren Videos sieht: Die Farbe ist dabei absolut unabkömmlich. Nach unserer Idee ist jedem Song ein bestimmtes Farbschema zuzuordnen. Eine Armee der Farben." Diese Armee besetzte bisher Shanghai und Island - die Story zu dem Video, das dort gedreht wurde, rezitiert Littlemore eben mal am Telefon. Ein für einen Nicht-Muttersprachler extrem schwer verständliches Gedicht, das aber ausnehmend hübsch klingt. Unterdessen wird auch an weiteren Videos gebastelt - unabkömmlich für eine bevorstehende Tournee. "Ohne Visuals wird es nicht funktionieren. Die Konzerte müssen perfekt sein. Sie sollen die Sichtweise der Menschen da draußen auf ihre Welt verändern." ~ Jochen Overbeck (teleschau)


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