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Doro Pesch exklusiv im Interview mit Akuma


"Das Wichtigste auf der ganzen Welt sind für mich die Fans..."

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Doro Pesch exklusiv im Interview mit Akuma

"Das Wichtigste auf der ganzen Welt sind für mich die Fans..."

21.12.2009

Seit 25 Jahren schon ist die Hard-Rock & Heavy Metal-Queen DORO auf den internationalen Bühnen dieser Welt Zuhause. Die als platinblonde Frontfrau bekannte Musikerin, ist nicht mehr aus dem Genre der "härteren Sounds" wegzudenken. Seit Anbeginn ihrer musikalischen Karriere hat Doro - die gelernte Grafikdesignerin ist - eine loyale und treue Fancommunity im Rücken, die sich weit über Deutschland hinaus erstreckt.

Für ihre charakteristische Stimme, die blonde Mähne und die besondere Beziehung zu ihren Fans ist Doro nicht erst seit gestern bekannt. Wir waren am 11. Dezember zum Konzert in der Großen Freiheit in Hamburg eingeladen, wo uns Doro kurz vor dem Konzert in ihrem Dressing-Room empfing.

Im Anschluß an unser Interview stellte Doro uns zwei Backstage Pässe aus, stand uns Model für Fotos, um dann bester Laune und im Laufschritt mit der Band auf die Bühne zu sprinten.

Die zahlreich erschienenen Fans sollten nicht enttäuscht werden, denn schon der Eröffnungssong sorgte für tosenden Applaus. Wirbelwind Doro suchte immer wieder den Kontakt zu ihren Fans und lieferte eine rundum gelungene und energetische Show.

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Akuma: Doro, leider hatten wir dieses Jahr beim Wacken Festival nicht die Gelegenheit mit Dir zu sprechen, weil Du eine der "most wanted artists" warst. Daher freuen wir uns, dass es heute geklappt hat. Wie geht es Dir?

Doro: Ach ja, danke Dir. Mir geht's super.

Akuma: Du bist zweifelsohne die "Königin des Hardrock und Heavy-Metals", und das nicht nur in Deutschland, sondern auf internationalem Parkett. Ist das von Anfang an so gewesen oder musstest Du Dich - auch innerhalb der Metal-Szene - erst durchkämpfen und beweisen?

Doro: Also ich muß sagen, mir ist das gar nicht so bewusst. Was mir wirklich wichtig ist, ist die Leute glücklich zu machen. Das Wichtigste auf der ganzen Welt sind für mich die Fans und das war schon immer so. Ich versuche einfach immer gute Konzerte zu geben, schöne Musik zu machen und die Leute vielleicht irgendwie im Herzen zu touchen. Damit sie wenigstens für ein paar Stunden und während des Konzertes ein schönes Erlebnis und eine tolle Zeit haben. Deshalb muß ich sagen, dass ich das ganze Drumherum gar nicht so wahrnehme. Da verstehe ich mich eher als Diener der Fans. Wenn man dann obendrein auch noch so gut behandelt wird, ist das natürlich toll. (lächelt)

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Akuma: Denkst Du, dass Fans sehr wohl spüren, ob etwas von Herzen kommt, ein Künstler authentisch ist oder nur so tut? Im Hip Hop würde man sagen, dass jemand "real" - also authentisch - ist.

Doro: Ja, total! Bei mir war das mit den Fans tatsächlich von Anfang an speziell. Also seit der ersten Stunde an hatte ich immer das Gefühl, dass die Fanbase und ich so ganz tiefe Connection miteinander haben. Ich denke, dass darin auch das Geheimnis liegt. Also vor allem auch im Bezug auf die Neunziger Jahre, als Metal nicht so angesagt war, konnten wir trotzdem noch gut weitermachen. Unsere Fanbase hat uns einfach immer getragen. Ja - deswegen bin auch nicht verheiratet und habe keine Kinder. (lächelt)

Akuma: ...weil Du Musik und den Rock 'n Roll nicht nur als Beruf, sondern Berufung und die Fans auch als Deine Familie begreifst?

Doro: Total - und das wirklich weltweit!

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Akuma: Das spiegelt sich auch in Deinem besonderen Standing beim Wacken Open Air. Du hast dieses Jahr die Wacken Hymne "We Are The Metalheads" zum 20 jährigen Jubiläum des Festivals performt und aufgenommen. Stand da für Dich auch ein gewisser Erfolgsdruck dahinter oder war das nur ein weiterer "Ritterschlag"?

Doro: Oh ja das war toll! Den Song hat übrigens der Sterni geschrieben, der selbst ein großer Wacken-Fan ist. Dann hat mich der Holger Hübner gefragt "hey hast Du Bock Dir den Song mal anzuhören und hast Du Lust die Wacken-Hymne zu machen?". (Doro mit begeistertem Gesicht) Boah - also da hab ich mich auf der einen Seite total gefreut und auf der anderen gedacht... Oh Mensch, das musst Du jetzt so gut machen, weil es einfach für etwas steht. Seit 1993 war ich auch irgendwie immer mit dabei in Wacken. Wir haben dort selbst sechs Mal gespielt und ich war auch oft einfach als Fan da, selbst wenn wir nicht gespielt haben. Also - ich liebe Wacken und habe die ganze Entwicklung des Festivals miterleben dürfen. Von 1993 bis jetzt. Als der Anruf dann kam dachte ich nur, hey - das muß ich gut machen!

Akuma: Wir waren bei Deiner Performance beim W:O:A 2009 ja auch anwesend und die Resonanz des Festival-Publikums schien ziemlich positiv. Fällt Dir da eine Last von den Schultern?

Doro: Wie schön, das freut mich sehr! Ich hab' mir auch ganz besonders viel Mühe gegeben.

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Akuma: Die Gesamterlöse des Songs fließen in wohltätige Zwecke, richtig?

Doro: Genau, richtig. Zum einen in die Wacken Foundation und an "Ein Herz für Kinder". Vor allem haben aber auch alle Beteiligten umsonst mitgearbeitet, was wirklich super war. Den Song spiele ich übrigens auch weltweit und bin ganz glücklich, dass er immer so gut ankommt. Also wirklich egal in welchem Land wir den spielen.

Akuma: Da hast Du direkt mein nächstes Stichwort geliefert. Du bist in der Tat weltweit vielen Menschen bekannt. Auch solchen, die weder Hard-Rock noch Metal-Musik hören. Selbst Freunde von mir, die Metal-Musik gruselig finden, wissen sofort etwas mit Doro anzufangen und kennen Dich.

Doro: Echt? (lacht)

Akuma: Absolut, und das bei meinen eingefleischten Hip Hop-Freunden. Für eine Musikerin die aus einem Genre kommt das noch immer stiefmütterlich behandelt wird und mit zahlreichen Negativ-Klischees behaftet ist, ist das recht erstaunlich. Also Doro, wie machst Du das und was ist Dein Rezept?

Doro: Ja, das stimmt was Du sagst. Man ist als Metalhead noch immer sowas wie ein Outlaw. Mittlerweile finde ich das aber auch super, dass man nicht zwingend im Mainstream mitschwimmen muss. Vor allem im Radio und Fernsehen wird Metal, wie Du schon sagtest, noch immer gern stiefmütterlich behandelt. Auf der anderen Seite ist man unter sich. Wer Metal liebt, der lebt das auch. Es ist nicht nur so, dass man die Musik mag, sondern es ist vielmehr ein Lebensgefühl. Ja - ein Lifestyle. Wenn man Metalhead ist, dann ist das auch für immer. Also meistens ist es jedenfalls so, dass wenn man erst einmal mit Metal angefixt wurde, dann bleibt das ein Leben lang. Selbst weltweit und in Ländern, in denen man vielleicht niemals für möglich gehalten hätte, dass Metalmusik dort groß ist. Metalmusik ist mittlerweile total angesagt und das nicht nur im Untergrund, denn es gibt wirklich starke und große Fancommunities.

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Akuma: In Griechenland zum Beispiel, habe ich neulich erfahren. Das wusste ich gar nicht, dabei bin ich selbst Griechin...

Doro: Oh Du bist Griechin? Mein Bassmann ist auch halb Grieche.

Akuma: Gibt's doch gar nicht...

Doro: Doch (lacht)...

Akuma: Auch unser Freund Oliver bei Wacken/Metaltix hat mir erzählt, dass Metal längst nicht mehr das Genre der "Aussenseiter" ist, sondern sich mittlerweile international etabliert hat. An dieser Stelle ein Gruß an Olli und Jens vom Wacken-Team.

Doro: Ach, das ist ja nett. Welcher Oliver ist denn das (grübelt)?

Akuma: Ich bin sicher, dass Ihr Euch spätestens beim Wacken 2010 über den Weg lauft. Auch wenn Oliver wahrscheinlich keinen Ton herausbekommen wird...

Doro: (lacht) Ach, das ist immer so lieb zu hören. Aber weisst Du, im Grunde bin ich wirklich ein Arbeitstier und Kämpfer. Alles andere nehme irgendwie nicht so wahr.

Akuma: Du willst damit sagen, dass Du nicht wahrnimmst, wenn sich eine Traube Menschen um Dich versammelt, Dich betüdelt und offensichtlich anhimmelt? Vor allem wenn es sich dabei um haudegenmäßige Metaller handelt?

Doro: (lacht herzhaft)

Akuma: Doro, jetzt nicht böse werden aber ich finde, wenn man Dich in einen flotten Mainstream-Fummel stecken würde, dann könntest Du direkt als "Pop-Sternchen" durchgehen.

Doro: Oh mein Gott! (lacht)

Akuma: Nein Stopp, ich erkläre auch gern, wie ich darauf komme. Eines der Klischees über Metal ist ja auch, dass sowohl alle Metalheads als auch alle Metal-Musiker, naja wie soll ich es sagen...hässlich sind. Da stichst Du zum einen schon als Frau und zum anderen von Deinem Äußeren her heraus.

Doro: (lacht während sie ihr klingelndes Handy ausschaltet)Ja, stimmt. Das Klischee gibt es wohl. Aber naja... (beschämendes Lächeln)

Akuma: Was verkörpert Heavy-Metal speziell für Dich?

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Doro: Also für mich persönlich war Metal immer Freiheit und sich ausleben dürfen. Einfach zu leben und zu sein, was und wie man ist. Für mich bedeutet Metal jetzt nicht nur Lichtgeschwindigkeit, Double-Base und alles ganz hart. Für mich gehören beispielsweise genauso die Hymnen dazu.

Akuma: Davon gibt es ja auch wieder welche auf Deinem aktuellen Album "Fear No Evil".

Doro: Jaaa genau. Der symbolische Anti-Kriegssong zum Beispiel. Der heisst "I Lay My Head Upon My Sword". Oder eben die Wacken-Hymne, die für die Vereinigung aller Musikliebhaber der etwas härteren Gangart steht.

Akuma: Würdest Du sagen, dass im Prinzip stilistisch für jeden Metal und Hardrock Fan etwas auf dem "Fear No Evil" Album dabei ist? Also von härter, über hymnisch bis hin zu balladesk?

Doro: Ja, total. Ich liebe wirklich auch Balladen. Zum Beispiel so ein Song wie, kennst Du ja bestimmt, "Für Immer"...

Akuma: Stimmt, der ist - im Vergleich zu den anderen Songs - recht balladesk geworden.

Doro: Ja, siehste. Da könnte man jetzt auch nicht unbedingt sagen, der ist pur und typisch Metal. Aber gerade dieser Song ist den Fans irgendwie auch wichtig und immer wieder ein Highlight auf Konzerten.

Akuma: Holen die Metal-Heads dann auch Feuerzeuge raus und werden romantisch?

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Doro: Und wie. Zu dem Song haben auch schon ganz viele Leute geheiratet.

Akuma: Ach, ehrlich?

Doro: Jaaa wirklich. Ich hab' den Song auch schon auf ganz vielen Hochzeiten gespielt. Ob's bei Biker-, Metal- oder ganz "normalen" Hochzeiten war. Also auch bei Leuten, die sonst nicht so viel mit Metal in Berührung kommen. Aber der Song "Für immer" hatte für diese Menschen einfach so eine spezielle Magic. Die Hauptsache ist trotzdem immer, dass Musik ehrlich, intensiv und mit viel Power und viel Gefühl ist.

Akuma: Woher nimmst Du denn Deine Energie? Ich frage nicht von ungefähr, sondern weil Du auf Deinem 25. jährigen Jubiläumskonzert rund 3,5 Stunden auf der Bühne standest.

Doro: Ja, stimmt. 3,5 Stunden non-stop (kleiner Seufzer). Also weisst Du, wenn die Fans da und auch noch gut drauf sind, dann geht wirklich alles! Also auch live. Nun sind wir ja gerade im Dressing Room - aber auch gleich auf der Bühne, wenn es losgeht. Wenn Du merkst, die Fans sind da und es entwickelt sich etwas ganz Besonderes, dann kann ich auch noch 10 Mal besser singen und 10 Mal besser drauf sein.

Akuma: Das hört man immer wieder von Musikern und Künstlern, dass die Energie des Publikums sie sozusagen "auftankt"...

Doro: Ja, das ist tatsächlich so.

Akuma: Gut, dann ist das wohl so. Aber wie geht es denn, dass Du - im Anschluß an ein zweistündiges Konzert - noch gute 3 Stunden Autogramme geben kann? Bist Du nicht auch irgenwann fix und fertig, genervt oder willst in den "Feierabend"?

Doro: (lacht)

Akuma: Ich habe es selbst aus der Distanz gesehen in Wacken. Da hat jeder Fan ein Lächeln, eine Umarmung, ein Bild und ein Autogramm bekommen.

Doro: Ja, aber ich finde wirklich, dass das auch so sein muß. Meistens falle ich nach einer Tour auch immer total ins Koma...

Akuma: Hoffentlich nur sinnbildlich gesprochen?!

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Doro: Ja, wirklich. Da merkt der Körper dann plötzlich erst, dass er bis zum Geht nicht mehr gefordert wurde. Nach dem 3,5 stündigen Jubiläumskonzert hatten wir noch eine Aftershow Party. Ich war irgendwann morgens um 6 Uhr im Bett und musste dann um 11 Uhr schon ins Krankenhaus.

Akuma: Oh Gott...

Doro: Also wenn ich mal krank werde, dann werde ich auch immer total blöd und heftig krank.

Akuma: Aber scheinbar immer pünktlich getimt zum Tourende...

Doro: Ja genau. Und wenn dann wieder die Festivals und Konzerte anfangen, dann bin ich auch wieder fit. Durch das Adrenalin bei Konzerten merkt man ja meistens auch keinen Schmerz mehr, nur danach sag' Dir (lächelt). Und wenn man dann während der Tour täglich auftritt, dann ist es manchmal schwieriger und manchmal leichter, jeden Tag die gleiche Leistung zu bringen. Das kommt aber auch immer auf die unterschiedlichen Gegebenheiten an. Da muss man schon immer alles geben. Aber genau das mach' ich auch so gern, wenn ich das Lächeln auf den Gesichtern der Fans sehe und spüre, wie sie sich freuen und wie wichtig ihnen das ist. Du, dafür kann ich alles geben.

Akuma: Doro, Du hast auch mal gesagt, dass Deine Fans Dir wichtiger sind, als Deine engsten Freunde. Ist das wirklich so?

Doro: Ja, das stimmt auch. Das habe ich absolut so gemeint.

Akuma: Sind Deine Freunde da nicht eifersüchtig oder gekränkt? Es sei denn, Deine Freunde sind praktischerweise oberndrein auch Fans von Dir.

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Doro: Ja, oh Gott... die Freunde. (lacht) Es ist aber einfach so. Die Fans sind mir wirklich heilig und da ist auch etwas ganz Spezielles zwischen uns. Und mit meinen Freunden, die einfach ein anderes Leben führen, hat man dann weniger Gemeinsamkeiten. Oder wenn man eben Kinder hat und einen Beruf...

Akuma: ...da haben die meisten Deiner Freunde also auch einen 9 to 5 Job und einen anderen Lebensrhythmus als Du?

Doro: Ja, genau und auch ganz andere Probleme. Kommt das Kind morgen früh pünktlich zur Schule, ist es krank und so weiter. Meine beste Freundin ist ja die Cindy. Die habe ich damals kennengelernt, weil ihr Mann ein Plattengeschäft hatte und unsere Plattenfirma in Amerika zu der Zeit gerade einen Contest gemacht hatte. Da ging es darum, wer die schönste Deko macht. Und der Mann von Cindy hatte damals den Contest für die schönste Deko gewonnen. Also wirklich tausend Plattencover und Poster aufgehangen, das ganze Geschäft war ganz toll dekoriert. Dann hat er einen Abend mit der Band und Backstage-Karten gewonnen und seine damalige Verlobte, die Cindy, mitgebracht. An genau diesem Abend, das war 1987, hat es sofort Klick (Doro schnippt in die Finger) gemacht und seitdem sind wir beste Freundinnen. Cindy lebt zum Beispiel ein ganz anderes Leben als ich. Also keinen Rock 'n Roll, mit zwei Kindern und alles sehr "bürgerlich" und normal. Aber wir sind trotzdem im Herzen miteinander verbunden. Selbst wenn es Probleme gibt können wir uns gegenseitig helfen und austauschen, obwohl wir so verschieden leben. Also - sowas geht schon, will ich damit sagen. Bei der Cindy würde ich wirklich auch sagen, dass sie mir ganz ganz wichtig ist. Aber sonst im Allgemeinen haben die Fans einfach einen ganz festen Platz in meinem Herzen.

Akuma: Den besonderen VIP Status, den Deine Fans genießen, erfahren Fans anderer Stars oft nicht. Häufig ist immer wieder zu hören, dass Musiker, Bands und Künstler sich manchmal wünschten, ihren Fans "entkommen" zu können. Hast Du das Gefühl nicht auch manchmal?

Doro: Naja, es gibt halt die und die. Bei mir ist das einfach anders mit den Fans.

Akuma: Du musst Dich gleich für den Auftritt vorbereiten, daher kommen wir langsam zum Schluß. Wie feiert denn Doro Weihnachten?

Doro: Oh, also so wie ich Dir eben schon sagte liege ich wahrscheinlich im Koma nach der Tour. (lacht)

Akuma: Stimmt, Euer letztes "Fear No Evil"-Tour Konzert geht ja auch erst am 20. Dezember über die Bühne. Ist das nicht auch praktisch, wenn Du komatös ins Bett fällst? Dann kannst Du in keinen Weihnachtskaufrausch verfallen und musst Dich nicht durch proppenvolle Einkaufsstraßen zwängen...

Doro: (lacht) Meistens ist es jedenfalls so, dass ich nach Hause gekommen und gleich ins Bett gefallen bin. Mein Vater lebt leider nicht mehr, von dem hab ich glaube ich auch sehr viel. Der war jedenfalls ein ganz ganz Lieber und wir waren auch immer ein gutes Team. Nun lebt ja nur noch meine Mom. Meistens war es so, dass wenn ich dann nach der Tour am 24. nach Hause kam, dann hab ich mich ins Bett gelegt und bin erst am nächsten Tag wieder aufgestanden. Ja - und alle anderen saßen dann immer schon so schön beim Essen und mit Geschenken da. Nur ich hab' dann einfach nichts mehr mitgekriegt (lächelt).

Akuma: Also hast Du auch Zuhause einen Sonderstatus und nicht nur in der Metalszene?

Doro: Ach naja... (lächelt). Obwohl da fällt mir ein... meistens machen wir das auch so, also wenn ich keine Konzerte hatte, dass meine Mom dann irgendwann, nachdem wir gefuttert haben, zu mir sagt "Du Mausi, willst Du denn nicht mal gucken, da sind so ganz liebe Fanbriefe und Sachen zum Unterschreiben..."

Akuma: Heisst das, dass Doro nicht einmal an Weihnachten und in halb komatösem Zustand eine Pause einlegt?

Doro: Naja, manchmal heiraten ja auch Leute oder Familien möchten dann irgendwelche speziellen Überraschungsgeschenke machen und so weiter. Meistens guck' ich dann natürlich auch noch rein und tja - das dauert dann gern mal bis sechs Uhr morgens. So ist dann mein Weihnachtsfest oder auch Silvester.

Akuma: Deine Familie stand Dir also immer unterstützend zur Seite?

Doro: Oh ja - also auch mein Vater, der war so ein Süßer. Ach den vermisse ich wirklich jeden Tag. Der ist nun leider nicht mehr unter uns. Aber meine Mom die macht nach wie vor den Fanclub mit, sortiert dann immer fleissig alles und legt mir dann die wichtigsten Sachen heraus.

Akuma: Was fällt denn unter die Kategorie "wichtig" in der Fanpost?

Doro: Da sind immer ganz wichtige Sachen dabei. Letztens zum Beispiel habe ich auch wieder etwas zugeschickt bekommen. Da ging es um ein kleines Kind, das bei der Geburt die Nabelschnur um den Hals bekommen hat und seitdem behindert ist. Jedenfalls schrieb mich die Mutter an und erzählte, dass er noch nie irgendwas gesagt hat und auch schwer ansprechbar ist. Man könne einfach generell schlecht mit ihm kommunizieren. Dann waren sie alle mal im Auto unterwegs und hatten zufällig die CD "Classic Diamonds" laufen. Und dann hat der Kleine den Song "All We Are" gehört... Und seitdem muß der Kleine sechzig Mal am Tag "All We Are" hören und singt mit. (lächelt)

Akuma: Das klingt fast wie ein Weihnachtsmärchen?

Doro: Ja, total. Dann hat die Mutter mir auch Fotos mitgeschickt, wo der Kleine am Tanzen und Mitsingen ist. Also sowas ist dann ganz besondere und wichtige Fanpost. Das sind dann so Sachen, die mir immer wieder zeigen, dass Musik tiefer geht und ganz tolle Sachen bewegen kann.

Akuma: Das ist ja auch ein Geschenk an Dich, oder?

Doro: Ja und wie. Wenn ich sowas an Weihnachten lese oder sehe und dann zurückschreibe... Ach, das ist dann das schönste Weihnachten.

Akuma: Doro vielen lieben Dank, dass Du Dir, so kurz vor Deinem Auftritt, Zeit für ein Interview genommen hast. Wir gratulieren Dir noch einmal ganz herzlich zum 25. Bühnenjubiläum und wünschen Dir für die nächsten 25 Tausend Jahre weiterhin viel Erfolg und Freude!

~ Katina Kampardina


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