Dass neue Bands vorsorglich als Sensation angekündigt werden, ist nichts Außergewöhnliches. Als Airbourne 2008 mit ihrem Debüt um die Ecke kamen, begriff die Hard-Rock-Gemeinde jedoch schnell, dass die Plattenfirma ihren Mund nicht zu voll genommen hatte. Die enorme Energie, die unbändige Lebensfreude, der Schweiß, die grundehrliche Attitüde. All das ließ "Runnin' Wild" explodieren, all das findet auf "No Guts. No Glory." seine Wiederholung. ~ Alexander Diehl (teleschau) aufklappen »
Eine Sensation, ja. Besonders, weil Airbourne keine Neuigkeiten verkünden. Richtig viel Aufsehen wird erregt. Mit nichts anderem als dem guten, alten Rock'n'Roll. Der, so teilen die Australier im Opener "Born To Kill" mit, wird sich nie ändern. Und das darf gerne positiv interpretiert werden. Die wirbelnden Sympathieträger hauen ihre soliden AC/DC-Riffs raus, singen stinkfrech über Alkohol, Frauen und Partys und fühlen sich dabei pudelwohl. Sie ziehen ihre Fans in den Bann, sie beeindrucken Kollegen. Auch hierzulande. Von den Toten Hosen wurden sie mit auf Tour genommen, in Wacken und bei Rock Am Ring brachten sie das Publikum in Wallung.
"No Guts. No Glory." kennt wie sein Vorgänger keine Ausreißer, keine diskutablen Experimente. Nur prägnante Rotznummern, die sowohl auf der Überholspur ("It Ain't Over Till It's Over") wie auch in der Groove-Zone ("No Way But The Hard Way") Volltreffer zu bieten haben. In Zeiten, in denen eine AC/DC-Platte als "kulturelle Großtat" ("Die Welt") geadelt wird und Kiss bei Thomas Gottschalk zu Gast sind, muss keiner Angst haben, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, wenn er mit freiem Oberkörper die Bierdose schwingt und dazu "Blond, Bad And Beautiful" anstimmt. Warum auch? "We do it old school". Der Rock'n'Roll ändert sich nie. Dank Bands wie Airbourne.