Them Crooked Vultures

Alle drei Mitglieder hinterließen auf dem Pfad der Rockgeschichte ihre Spuren. Dave Grohl trommelte bei Nirvana und steht inzwischen den Foo Fighters vor, Josh Homme ist der Kopf von Queens Of The Stone Age, John Paul Jones ist der Led-Zeppelin-Bassist. Ihr gemeinsames Motto: "Making the possible totally impossible", so steht es wenigstens auf ihrem Wappen. Der Geier grinst dazu, zieht sich einen Anzug an und erscheint als Mischwesen auf dem Cover. Them Crooked Vultures: eine Supergruppe, aber kein Kuscheltier für die Massen.

Ein Monster ist es. Das genannte Motto stammt aus dem psychedelischen "Interlude With Ludes". Dort geht der Text weiter: "If you want me I'm yours & even if you don't want me - I'm trained & licensed & armed to the teeth." Bewaffnet mit ihren Referenzen hüpfen die drei Herren auf einer Spielwiese herum. Peng. Die Referenzen fliegen, die Fetzen auch. Wer sie fangen will, hat Pech gehabt. "No One Loves Me & Neither Do I" oder "Elephants" sind Brocken. Das Monster frisst einige Hauptbands der Mitglieder auf und spuckt sie wieder aus. Zum Verdauen bleibt keine Zeit.

Unweigerlich drängt sich einem der Gedanke auf: Käme dieses Album von einem Newcomer, sie würde bei einer Plattenfirma wie Sony nicht einmal als Kaffeetassen-Untersetzer Verwendung finden. Zu sperrig, zu Rhythmus-fixiert, zu sehr im freien Fall befindet sich dieses Monster, das kurz vor dem Überschnappen zu stehen scheint. In seinem Magen finden sich Alternative- und Classic-, Progressive- und Hard-Rock-Leckereien. Alles wird einem vor die Ohren geschmissen. Überleben werden die Stärksten. Die erste Single "New Fang" vielleicht. Oder "Mind Eraser, No Chaser", das sich anfangs wie ein zurechtgepicktes "My Sharona" anhört. Oder das Ungetüm namens "Warsaw Or The First Breath You Take After You Give Up". Eine Kurzanleitung für die Platte. Der Städtename ein Wink Richtung Bowie? Möglich. Es gilt: anhören. Aufgeben. Langsam aufwachen. Geier sind keine Kuscheltiere.

Them Crookes Vultures auf Deutschland-Tournee

06.12., München, Zenith

07.12., Berlin, Columbiahalle

08.12., Köln, Palladium