Doll Domination 2.0

Der Erfolg gibt ihnen Recht, immerhin konnte sich auch die erste Single "When I Grow Up" sofort wieder in den oberen Rängen der weltweiten Charts festsetzen. Genau mit diesem von Darkchild produzierten Song wird auch das Album eröffnet. Eingängiger Refrain gepaart mit clubtauglicher Produktion ? dieses Konzept kennen wir von der Formation bereits, und so wird auch auf dem neuen Album über weite Strecken genau zu diesem gegriffen. Sean Garrett schickt die Mädels gemeinsam mit Snoop Dogg zu einer sehr elektronischen, und ehrlich gesagt auch etwas nervigen, Soundkulisse ("Bottle Pop") aufs Parkett, und auch Timbaland hat mit "Whatchamacallit" und "In Person" ein paar Up-Tempo Tracks im Gepäck. Wie gesagt, bei den Pussycat Dolls wurde noch nie groß experimentiert. Aktuelle Trends werden erkannt und in neue Songs verpackt. Genau das also was der kommerzielle Hörer hören möchte. Einzig das Remake des 1947er Songs "Perhaps, Perhaps, Perhaps" kommt vielleicht etwas überraschend. Ansonsten gibt es mit "Out Of This Club" eine nette Fortsetzung des Usher Hits, mit "Elevator" eine ebenfalls ganz coole, aber sehr an Rihanna erinnernde Nummer, und mit "Im Done" die obligatorische Ballade, die aber nicht wirklich unter die Haut zu gehen vermag. Stört aber niemanden, denn Musik mit Tiefgang hat hier ja auch keiner erwartet.

Zur bereits erwähnten Produzentenelite gesellen sich noch Polow Da Don, Ron Fair und R&B Star Ne-Yo, als Gäste konnte man Missy Elliott und R. Kelly verpflichten. Die Pussycat Dolls selbst, müssen das ganze also nur noch zu einem passenden Paket schnüren, was ihnen vor allem auf den etwas ruhigeren Songs sehr gut gelingt. "Happily Never After" sticht dabei als Pop-Ballade heraus, aber auch die Hooks von "Hush Hush" und "Whos Gonna Love You" haben genug Potential um zumindest kurzfristig im Gehörgang hängen zu bleiben. Die letzten beiden Highlights bilden "Takin Over The World", das nicht ganz so bunt und poppig ausfällt, und der Timbaland Track "Halo", der zwar sofort ins Ohr geht, aber wohl nur, weil der Beat große Ähnlichkeit mit bereits bekannten Songs von Nelly Furtado oder Justin Timberlake aufweist.

Was soll man groß schreiben? Die Pussycat Dolls liefern exakt das ab, was die Fans von ihnen erwarten. Eine vermeintlich perfekte Mischung aus Pop und R&B, wobei sich hier wohl eher erstere wohl fühlen werden. Auf die Texte hört hier niemand und auch die Stimmen sind eher ein Mittel zum Zweck. "Doll Domination" lebt ganz klar von den Produktionen, von den Melodien und den teilweise hitverdächtigen Refrains? und natürlich vom Marketing, denn wie gesagt sex sells, und auch wenn man keine Ahnung hat wie die Ladies heißen, so sind sie dennoch nett zum Anschauen.