All Together Now [DVD]

Eine Sensation war sicherlich, dass sich der legendäre Beatles-Produzent Sir George Martin und sein Sohn Giles dazu bereit erklärten, das Song-Material der Pilzköpfe für die Produktion neu abzumischen. Schließlich wird kaum ein anderes popkulturelles Liedgut dermaßen mit Samthandschuhen angefasst, wie das der Beatles. Bei der szenischen Umsetzung redete allen voran Yoko Ono immer ein Wörtchen mit, was den Regisseur zwischenzeitlich auch verzweifeln ließ, da viele Einfälle für Ono zu seicht erschienen. Zusätzlich gab es Probleme mit der extra für die Show aufgebauten Bühne und ihrer Mechanik. All die kleinen Rückschläge wurden von Regisseur Adrian Wills unaufdringlich beobachtet und mit großem Respekt aufgenommen.

Die Dokumentation ist aber nicht nur eine bloße chronologische Abfolge der Ereignisse. Zwischendrin finden sich auch menschliche Momente. Da ist beispielsweise Paul McCartney, der nach einer Probeaufführung den Artisten und Darstellern der Show für eine tolle Umsetzung dankt. Und dann ist da noch Sir George Martin: Ein alter Mann ist er geworden, der auch nicht mehr so gut hören kann. Aber seine soundtechnischen Ideen, die er zusammen mit seinem Sohn Giles umsetzt, zeigen, wie vital George noch ist. Es scheint fast so, als würde die Bearbeitung der Songs diesen Mann um Jahre jünger machen.

Leider konnte George Harrison die Realisation seiner Idee nicht mehr miterleben. Der 2001 verstorbene Musiker hat aber mit dem Anstoß zu diesem Projekt etwas bewirkt: Nach Jahrzehnten waren alle Beatles und deren Angehörige wieder vereint. Zur Premiere der Show kamen unter anderem auch Dhani Harrison, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist, sowie Cynthia Lennon, Johns erste Frau, zusammen mit Sohn Julian. Zusätzlich gibt es auf der DVD drei Featurettes, von denen vor allem die spannenden Arbeiten am Material der Beatles herausstechen.