Sainthood

Chris Walla von Death Cab For Cutie war es, der erneut an den Reglern saß und der sicher mit Tegan und Sara Quin einige musikalische Vorlieben teilen dürfte. Die zu Alternative-Heroen wie Superchunk oder den Lemonheads etwa, die bei den Kanadierinnen im Songaufbau immer wieder durchschlägt und die gut zu dem doch sehr eigenen Aufbau der Gesangsharmonien passt. Aber auch zum Powerpop der Cars und zu den frühen Blondie lassen sich Bezüge herstellen.

Nachzuhören ist das etwa in "On Directing", sicher einem der Kerntitel des Albums. Da ist vom Rummachen die Rede, von Augen, die wie Mikroskope sind und vom Bestimmen innerhalb der Beziehung. Das ist ziemlich harter Stoff, der sehr schonungslos geschildert wird und seine Fortsetzung im weiteren Verlauf der Platte findet. So wird in "Alligator" ordentlich auf dem Menschen herumgetrampelt, in "The Ocean" geht's um alles lähmende Eifersucht. Einzig "Sentimental Tune" kann man einen gewissen Optimismus oder zumindest einen Inhalt jenseits der Verzweiflung unterstellen. Trotz oder gerade wegen solcher Bruchstellen: gute Platte.