Rosenrot

Ganz ehrlich? "Rosenrot" ist genau das was ich erwartet habe, was vielleicht das größte Problem dieser Band ist. Was ich auf "Mutter", "Sehnsucht" und "Herzleid" schon immer mochte, waren die simplen Songstrukturen und die treibenden Gitarren, die einfach zum Bangen eingeladen haben. Gestört hingegen haben mich das langweilige Schlagzeug, der monotone Gesang und die uninspirierten auf Provokation ausgelegten Texte. Genau an dieser Stelle könnte ich mit der Review eigentlich aufhören, denn es ist alles gesagt. Was vor 5 Jahren vielleicht noch funktionierte ist jetzt einfach nicht mehr genug, da täuscht auch nicht der sehr interessante spanische Track "Te Quiero Puta" drüber hinweg, der beweist, dass RAMMSTEIN neben all der überflüssigen Provokation auch Humor haben. Richtig gut gefallen haben mir neben dem besagten in Spanisch eingesungenen Track, der Titelsong "Rosenrot", der (für mich) völlig sinnfreie Opener "Benzin" und das Duett mit Sharleen Spiteri: "Stirb nicht vor mir?".

Besonders letzter zeigt wie viel Potenzial eigentlich in dieser Band steckt, trotz des relativ soften und poppigen Sounds ist dieser Song mein absoluter Favorit. Der Rest ist, wie gesagt, genau das was man erwartet. Zum Schluss aber noch ein Kritikpunkt, der mich schon bei der Ankündigung dieses Albums gestört hat. "Mann gegen Mann" ist ein im Grunde solider RAMMSTEIN Song, an dem es nichts auszusetzen gibt, aber der pseudo-provokative Text (Man sollte meinen, dass Homosexualität in der Musikbranche seit den 80'ern kein Problem mehr sein sollte!) und die Panikmacherei in den Medien, haben natürlich erheblich zum Verkauf der Scheibe beigetragen. Ich denke RAMMSTEIN hat dies nun wirklich nicht nötig.

Abschließend bleibt zu sagen, dass "Rosenrot" trotz all der Kritik ein grundsolides Industrial Metal Album ist und für jeden RAMMSTEIN Fan ein Pflichtkauf sein sollte.