Faith Divides Us -- Death Unites Us

Noch härter, noch dunkler, noch sperriger als der Vorgänger. So wäre es eigentlich richtig. Der Kurs wird fortgesetzt. Kein Sparkurs. Den Gitarren wurde eine Saite mehr spendiert, mit Jens Bogren (Amon Amarth, Opeth) ein neuer Produzent eingespannt und mit Peter Damin ein Session-Schlagzeuger engagiert. Mittlerweile sitzt zwar Adrian Erlandsson (Cradle Of Filth, At The Gates) fest auf dem Trommelstuhl, aber Damins Vorgabe ist durchaus sportlich. Dazu die feinen Gitarrenparts von Aaron Aedy und Greg Mackintosh sowie ein Nick Holmes, der ein erstaunlich weites Stimmspektrum in die dunklen, grummeligen Grundfesten legt. Fertig ist das Kompetenzteam.

Nicht nur das von einigen Fans immer noch nicht verdaute "Host"-Experiment ist in weite Ferne gerückt, sondern auch mit Hits gespickte Meilensteine wie "One Second". Dies ist auch der Punkt, wo die Opposition eingreifen kann. Eine Nummer wie "Living With Scars" treibt es mit dem "Nicht-Hit-Sein-Wollen" auf die Spitze. Ob sie es übertreibt, darüber kann gestritten werden. Die Umfragen vor dem Wahltag zeigen jedoch eine deutliche Tendenz: Einen drohenden, pressenden, packenden Opener wie "As Horizons End" wünscht sich jede Hartwurstkapelle, die in der Dunkelheit umherkriecht, und der Titeltrack ist ein von verzweifelnder Wucht und balladesker Traurigkeit getragener Anwärter für einen Platz unter den zehn besten Paradise Lost-Tracks aller Zeiten. Härter, dunkler, sperriger. "Faith Divides Us - Death Unites Us" hat die Kraft und kann mehr. Die Wahl ist entschieden.