Double Night Time

Wer Auftragsarbeiten wie etwa Morgan Geists Rework des The-Rapture-Klassikers "House Of Jealous Lovers" oder den Remix des Tiga-Tracks "Good As Gold" kennt, der weiß, wie Geist arbeitet. Unaufgeregt, aber punktgenau setzt er der New-Rave-Hysterie der Jetztzeit sehr traditionalistischen Systemtechno entgegen, der nie minimalistisch, aber doch eher reduziert daherkommt. Kühl und elegant klingt das, aber immer überzeugend und angenehm erwachsen.

Wenn er nur für sich arbeitet, baut Geist diese Kernkompetenzen noch einmal aus. Neben erwähnten Detroit-Querverweisen finden sich solche zu aktuellen Genrevertretern wie Erlend Oye, M83 oder den Junior Boys, deren Jeremy Greenspan beim ersten Track konsequenterweise die Vocals übernehmen darf. Oft wird aber auch sehr dezidiert in Richtung Italo Disco und 80er-Jahre-Pop gearbeitet, nachzuhören etwa im wirklich mal herrlich melodiösen Pop-Kracher "Most Of All".